Euronews-Korrespondent Javad Montazeri hat in Teheran mit Iranern gesprochen.
Am Dienstag treten neue US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft. Im Mai hatte US-Präsident Donald Trump beschlossen, das Atomabkommen mit dem Iran aufzukündigen. Infolgedessen entschied Trump, auch wieder Strafen gegen das Land im Nahen Osten zu verhängen. So will er die Wirtschaft der Hauptstadt Teheran und des restlichen Irans schwächen. Wie reagieren die Menschen dort auf die erneuten Sanktionen? Euronews-Korrespondent Javad Montazeri hat mit Iranern in Teheran gesprochen:
"Frühere Sanktionen hatten definitiv ihre Wirkung - egal ob es um den Wechselkurs oder den Goldpreis ging. Das hat dazu geführt, dass viele ihren Job verloren haben. Viele Fabriken haben junge Arbeiter entlassen, die dann arbeitslos waren. Unsere Regierung sollte die aktuellen Ereignisse aufmerksam verfolgen und eine gute Wirtschaftsplanung durchführen, damit wir die Sanktionen aushalten können."
"Wir können uns nicht auf die USA verlassen"
"Die USA unterzeichnen einen Vertrag und brechen dann ihr Versprechen. Die USA handeln aus einer Machtposition heraus. Keine ihrer Handlungen sind logisch oder bedacht. Wir können uns nicht auf sie verlassen. Konsumgüter sind 20 Prozent, 25 Prozent oder 15 Prozent teurer geworden und sie werden noch viel teuerer werden, wenn die Sanktionen Schritt für Schritt in Kraft treten. Wenn der Dollar im Vergleich teurer wird, steigen alle Preise. Letztendlich sollten die Menschen aber Geduld und Toleranz gegenüber den Sanktionen haben."
"Ich hoffe, die Regierung denkt an das Volk"
"Wenn es so weitergeht, werden wir natürlich in Zukunft kein gutes Leben haben. Deshalb haben wir besser ein paar Reformen und wir lösen ein paar Probleme, die wir haben. Ich hoffe, die Regierung denkt an das Volk."