Jahrelang zum Missbrauch angereist: Spanier in Freiburg zu 10 Jahren Haft verurteilt

An diesem Dienstag fällt in Freiburg das Urteil gegen die Mutter des Jungen, der jahrelang im Internet zum Missbrauch angeboten wurde, und ihren Lebensgefährten.
Am Tag zuvor wurde ein 33-jähriger Spanier zu zehn Jahren Gefängnis und einer Zahlung von 18.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. Der aus der Nähe von Barcelona stammende Mann hatte zugegeben, den damals in Staufen lebenden und heute zehn Jahre alten Jungen mehrfachvergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben - genauer gesagt: mehr als 10 000 Euro.
Von Anfang September 2016 bis August 2017 war der Mann laut Gericht vier Mal aus Spanien ins südliche Baden-Württemberg gereist und hatte für die Taten Ferienwohnungen angemietet. Der Junge wurde dann erniedrigt, beleidigt, gedemütigt, gefesselt, maskiert und misshandelt.
Der Richterspruch gegen den 33-Jährigen, der den Angaben zufolge in Spanien bei einer Futtermittelfirma arbeitete, ist noch nicht rechtskräftig. Die am Prozess Beteiligten haben eine Woche Zeit, Revision einzulegen. Weder Staatsanwaltschaft noch Verteidigung wollten sich am Montag dazu äußern, ob sie in Revision gehen werden.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer am vergangenen Freitag zwölf Jahre Gefängnis und unter Vorbehalt Sicherungsverwahrung gefordert.