Trauer nach Einsturz in Genua: 4 junge Franzosen und 3 Kinder unter den Toten

Trauer nach Einsturz in Genua:  4 junge Franzosen und 3 Kinder unter den Toten
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Von Christoph Wiesel mit dpa
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Die Verantwortlichen müssten für das Desaster bezahlen, sagte Innenminister Matteo Salvini nach dem Brückeneinsturz in Genua.

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In Italien suchen die Rettungstrupps weiter nach Verschütteten. Bisher wird die Zahl der Todesopfer mit 39 angegeben. Unter den Toten sind drei Kinder. Das französische Außenministerium bestätigt, dass auch vieri Franzosen bei dem Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke ums Leben gekommen sind. Sie waren laut Medien junge Leute auf dem Rückweg von einem Musikfestival.

Etwa 30 Fahrzeuge waren am Dienstag auf der Autobahnbrücke in Genua unterwegs, als sie plötzlich einstürzte. Autos wurden in die Tiefe gerissen, Lastwagen stürzten in den Fluss unter der Brücke.

Einer, der das Unglück überlebt hat, berichtet: "Ich bin auf einer Wand aufgeschlagen. Das ist alles, woran ich mich erinnere. Hör zu, ich weiß es nicht. Ich war vor dem Lastwagen und flog wie alles andere durch die Luft. Ich weiß es nicht.

Unterdessen hat die Suche nach den Ursachen des Einsturzes begonnen. Innenminister Matteo Salvini machte die mangelnde Instandhaltung der Brücke für das Unglück verantwortlich. Die Verantwortlichen müssten für das Desaster bezahlen, "alles bezahlen, teuer bezahlen", erklärte er.

Der frühere Verkehrsminister Graziano Delrio sagte laut Nachrichtenagentur Ansa, es sei respektlos gegenüber den Opfern, politische Spekulationen aufzuwerfen.

Gebaut wurde die 1,2 Kilometer lange Brücke vor 50 Jahren. Schon damals gab es Kritik - wegen hoher Baukosten. Doch auch kostspielige Renovierungen sorgten immer wieder für Diskussionen. Laut der Betreibergesellschaft Autostrade per Italia waren auch zum Zeitpunkt des Unglücks wieder Bauarbeiten in Gange.

Der Einsturz dürfte große Auswirkungen auf Bürger und Unternehmen im Umland haben. Die Brücke ist Teil einer wichtigen Verkehrsader von den Industrieregionen Norditaliens bis zur französischen Südküste. Und auch über Norditalien hinaus lässt das Unglück die Alarmglocken schrillen. Laut der Tageszeitung „La Repubblica“ sind im Land weitere 300 Brücken und Tunnel marode.

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