Nicht nur Döner: Wiener stimmen für totales Essensverbot in U-Bahn

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Von Johannes Pleschberger
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Ursprünglich wollte #Wien nur stark riechendes Fast Food verbieten, und auch nur in der U6.

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In der Wiener U-Bahn kommt nun ein komplettes Essensverbot. Betroffen ist neuerdings nicht nur stark riechendes Fast Food und nicht nur - wie ursprünglich vorgesehen - die Linie U6. Denn: In einer Umfrage haben sich zwei Drittel der Befragten für ein Komplettverbot ausgesprochen, wie der ORF in seiner Online-Ausgabe berichtete.

Zunächst wird demnach am 1. September der Verzehr von Speisen in der U6 verboten. Am 15. Jänner 2019 soll dann der Essensbann auf alle Linien ausgeweitet werden. Ess-Sünder werden aber vorerst nicht bestraft, meinten Stadträtin Sima und der Geschäftsführer der Wiener Linien, Günter Steinbauer..

Nachsicht: Kleinen Kindern werde man keine Kekse wegnehmen

Offen ist, ob überhaupt jemals Strafen verhängt werden. „Das kommt darauf an, welche Erfahrungen wir mit dem Verbot machen“, so die Ressortchefin. Sollten die Fahrgäste sich weitgehend an den Essensbann halten und auch bei Ermahnungen einsichtig sein, könnte man auch auf Strafen verzichten, fügte sie hinzu. In den Zügen will man vor allem bei kleinen Kindern nachsichtig sein. Man werde diesen nicht ihr Keks wegnehmen. Auch das Trinken nicht-alkoholischer Getränke bleibe generell gestattet, so die Verantwortlichen.

Einige Verbotskleber wurden bereits an U-Bahn-Türen angebracht:

Umfrage: Mehr als zwei Drittel für Essverbot

Bei einer Befragung konnte man knapp drei Wochen lang wählen, welche Speisen künftig in den U6-Zügen tabu sein sollen. Zur Auswahl standen etwa warme, geruchsintensive Nahrungsmittel, Sushi, Eis und Salate. Außerdem wurde gefragt, ob man sich für ein generelles Essverbot in der U6 ausspricht und ob ähnliche Ausnahmen auch auf anderen Linien gewünscht sind. Nach Angaben der Wiener Linien stimmten 51.216 Menschen online ab. Und mehr als zwei Drittel – genau 37.453 Menschen – stimmten für ein generelles Essverbot auf allen U-Bahn-Linien.

Ursprünglich nur für U6 vorgesehen

Über weite Strecken fährt die Wiener U6 über der Erde, und in den Sommermonaten heizen sich die Züge auf der Fahrt auf der 17,4 km langen Strecke zwischen Siebenhirten und Floridsdorf besonders stark auf. Deshalb entwickeln sich oft unangenehme Gerüche. Zunächst war die Verteilung von kostenlosen Deos ein erster Schritt gewesen, dieses Dilemma zu verbessern. Als nächsten Schritt plante man dann ein Kebab-Verbot.

Viele Wienerinnen und Wiener haben sich in den sozialen Medien gegen das Verbot ausgesprochen.

Protest: Döner-Party in U-Bahn geplant

Nachdem die Verkehrsbetriebe angekündigt hatten, stark riechende Speisen aus der U-Bahn-Linie U6 zu verbannen, wurde von Verbots-Gegnern zu einer Döner-Party in den U-Bahn-Zügen aufgerufen. Tausende Wienerinnen und Wiener haben mittlerweile angegeben, am Facebook-Event "Das letzte Mal Falafel oder Döner in der U6 essen" teilzunehmen.

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