Vertuschungsvorwurf gegen Papst

Vertuschungsvorwurf gegen Papst
Von Renate Birk mit dpa
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"Lest es selbst", sagt Franziskus vor der Presse.

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Papst Franziskus soll selbst sexuellen Missbrauch von jungen Männern durch einen Priester vertuscht haben. Nach Angaben des ehemaligen Botschafters des Vatikans in Washington, Carlo Maria Vigano, wusste Franziskus von gravierenden Vorwürfen gegen einen abgetretenen Kardinal in den USA.

Franziskus wollte zu dem elfseitigen Schreiben vor der Presse keine Stellung nehmen. Er sagte: "Lest es selbst und fällt ein Urteil. Ich sage kein einziges Wort dazu."

Vigano, der Urheber des Schreibens, war von 2011 bis 2016 Nuntius in Washington und gilt als Kritiker des Papstes. Beweise, dass Franziskus von den angeblichen Vergehen gewusst habe, legte er in dem Brief keine vor. Auch die als konservativ geltende katholische US-Zeitung "National Catholic Register" veröffentlichte das Schreiben Viganos, in dem er den 23. Juni 2013 als den Tag angibt, an dem er persönlich den Papst bezüglich des Kardinals informierte.

Bei dem von Vigano Beschuldigten handelt es sich um den ehemaligen Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick. Ihm wird vorgeworfen, seine Macht ausgenutzt zu haben, um Sex mit Seminaristen und Priesteranwärtern zu haben.

Sex mit Seminaristen - Macht missbraucht?

In Australien läuft bereits ein gerichtliches Verfahren gegen einen Kirchenmann. George Pell soll als Erzbischof von Melbourne Missbrauchsfälle vertuscht und selbst sexuellen Missbrauch begangen haben. Er hat diese Vorwürfe immer als "völlig falsch" zurückgewiesen.

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