Spielerin wechselt T-Shirt: Sexismus-Debatte im Tennis

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Von Euronews mit dpa, Reuters
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Im Tennis ist eine Debatte um Gleichberechtigung und Sexismus entbrannt. Anlass waren eine Verwarnung gegen die Französin Alize Cornet und Kritik an einem Kleidungsstück von Serena Williams.

Verwarnung gegen Alizé Cornet

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Sexismus-Debatte im Tennis: Die Französin Alizé Cornet wurde bei den US Open verwarnt, weil sie auf dem Platz ihr Hemd aus- und wieder anzog.

Sie hatte zu spät bemerkt, dass sie es falsch herum anhatte. Für Sekunden war sie im Sport-BH zu sehen. Ein Regelverstoß, so die Veranstalter, Spieler dürften sich nur auf ihrem Stuhl umziehen.

Kritiker sagen, Männer würden sich ständig auf dem Platz umziehen, ohne dass dies geahndet würde.

Cornet sagte: "Natürlich hat es mich überrascht, dass ich verwarnt wurde, als ich schnell mein Shirt umgezogen habe. Das habe ich nicht erwartet und ich sagte ihnen, dass es ziemlich komisch ist. Aber ich habe weitergespielt und versucht, das Spiel zu gewinnen. Ich habe das sehr schnell überwunden."

Kritik an Serena Williams' Catsuit

Cornet verwies auf die Diskussion um Serena Williams Outfit und sagte, das sei schlimmer als das, was ihr passiert sei.

Williams hatte in Paris aus gesundheitlichen Gründen in einem Ganzkörperanzug gespielt. Der französische Verbandschef Bernard Giudicelli hatte das scharf kritisiert und gesagt, das werde man nicht mehr akzeptieren.

Als Reaktion spielte Williams danach in einem Tutu. Allerdings wies sie auch darauf hin, dass sie und Giudicelli an sich "eine wunderbare Beziehung" hätten.

Inzwischen haben sich die US-Open-Veranstalter entschuldigt und angekündigt, dass das Hemdwechseln auf dem Platz künftig ok ist.

Debatte um Sexismus und Gleichberechtigung

Dennoch, die beiden Vorfälle haben eine Diskussion um Sexismus und Gleichberechtigung im Tennis ausgelöst.

Die Weißrussin Viktoria Asarenka etwa sagte zur Causa Williams, sie wisse nicht, was schlimm daran sei, in einem Catsuit zu spielen. Es gebe unterschiedliche Standards für Männer und Frauen, so Asarenka, das müsse enden.

Auch Cornet fand, Frauen würden zwar etwas anders behandelt, allerdings gebe es im Tennis an sich viel Gleichberechtigung.

Dem stimmte auch Asarenka zu. So schütten alle vier Grand-Slam-Turniere gleiches Preisgeld für Damen und Herren aus. Das war aber lange Zeit anders.

Nicht alle auf das Thema angesprochenen Spielerinnen wollten oder durften sich indes äußern. Tatjana Maria erklärte nach ihrem Aus, sie sei angewiesen worden, dazu nichts zu sagen.

Veteranin Venus Williams wurde nach ihrem Zweitrunden-Sieg als Erstes nach der Verwarnung gefragt und entgegnete, sie wolle über ihr Match reden.

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