Nowitschok: Frankreich, Deutschland, Kanada und USA stehen hinter britischer Version

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Von Euronews
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Frankreich, Deutschland, Kanada und USA untersützen die britischen Nowitschok-Vorwürfe. Danach sollen zwei russische Agenten den Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Spion Sergej Skripal verübt haben, der Kreml sei verantwortlich

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Frankreich, Deutschland, Kanada und die USA stehen hinter der britischen Darstellung des Falles Nowitschok: In einer gemeinsamen Erklärung Frankreichs, Deutschlands, der USA, Kanadas und Großbritanniens hieß es, man habe «volles Vertrauen» in die entsprechenden britischen Ermittlungsergebnisse, die auch beinhalteten, dass «diese Operation mit allergrößter
Wahrscheinlichkeit auf hoher Regierungsebene gebilligt wurde».

Premierministerin Theresa May hatte heftige Vorwürfe gegen die russische Regierung geäußert, die die britische UN-Vertreterin Karen Pierce, im UN-Sicherheitsrat in New York vortrug - der Vertreter Russlands, Wassili Nebensja, blieb in seinem Kommentar bei der bisherigen Linie seines Landes: Alles aus der Luft gegriffen, die "Beweise" nicht stichhaltig.

Der Vorwurf gegen Moskau sei eine Provokation. «Ich werde die Liste dieses haltlosen und verlogenen Cocktails an Fakten nicht durchgehen», sagte Nebensja in der Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. «Die Zahl der Widersprüche ist jenseits von Gut und Böse.» Großbritannien habe eine «widerliche, anti-russische Hysterie entfesselt» und andere Länder mit einbezogen, die Zusammenarbeit mit Russland dabei aber abgelehnt, sagte Nebensja. «Wir haben alle
Hoffnung aufgegeben, die Wahrheit über die Schuldigen herauszufinden.»

Nach britischen Erkenntnissen sollen zwei russische Agenten den Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Spion Sergej Skripal und seine Tochter verübt haben.
Zuvor hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Fahndungsfotos und Namen von zwei russischen Verdächtigen veröffentlicht. Gesucht werden nun per internationalem Haftbefehl Alexander Petrow und Ruslan Boschirow.
Die britische Polizei geht davon aus, dass es sich dabei nicht um die echten Namen der beiden Männer handelt. May zufolge sollen sie Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU sein, für den auch Skripal einst tätig war.

Beiden wird dreifacher versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und der Besitz des chemischen Kampfstoffs Nowitschok vorgeworfen, so die Generalstaatsanwaltschaft.

Die Erklärung könnte die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen
weiter belasten. Eine ähnliche Erklärung zu vorläufigen britischen
Ermittlungsergebnissen hatte im März zur Ausweisung von russischen
Diplomaten aus zahlreichen westlichen Ländern geführt. Russland hatte
mit der Ausweisung etwa genauso vieler Botschaftsangehöriger dieser
Länder reagiert.

Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie waren mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden.
Beide entkamen nur knapp dem Tod. Sie leben inzwischen an einem geheimen Ort.

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