Seltene Einigkeit zwischen Merkel und Kurz: In Berlin sprachen sich die deutsche Kanzlerin und ihr Kollege aus Österreich für einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen aus.
Einig waren sich Sebastian Kurz und Angela Merkel bislang selten – vor allem wenn es um die Flüchtlingspolitik ging. Am Sonntagabend bei einem Treffen in Berlin nun demonstrative Einigkeit. Fluchtursachen müssten gemeinsam mit den Herkunfländern effektiver bekämpft, die europäischen Außengrenzen besser geschützt werden.
Mehr Grenzschutz und Kooperation mit Afrika
Oberste Priorität sei hierbei: „Eine Stärkung von Frontex. Personell und nicht irgendwann, sondern im Jahr 2020. Aber auch eine Ausweitung des Mandats, damit Frontex auch mit Transitländern zusammenarbeiten kann und versucht werden kann, dass Boote gar nicht erst ablegen", so Sebastian Kurz.
Merkel betonte, Deutschland teile diese Ansicht. "Wir müssen uns um den Außengrenzschutz kümmern. Hier hat Jean-Claude Juncker weitergehende Vorschläge gemacht, die ich ausgesprochen begrüße", sagte die deutsche Kanzlerin.
Nach den Plänen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker soll die Grenz- und Küstenschutzbehörde Frontex in den nächsten zwei Jahren um 10.000 Beamte aufgestockt werden.
EU-Sondergipfel in Salzburg: Auch Brexit auf Agenda
Österreich hat seit Juli die EU-Ratspräsidentschaft inne. Für Mittwoch und Donnerstag lädt Wien zu einem informellen EU-Gipfel nach Salzburg ein. Das Treffen mit Merkel diente der Vorbereitung.
Neben dem Thema Migration dürfte in Salzburg auch der bevorstehende EU-Austritt der Briten für Diskussionsstoff sorgen. Kurz betonte in Berlin, ein „harter Brexit“ müsse auf jeden Fall verhindert werden.