Leonidas Kavakos: "Geigen sind wie Menschen"

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Leonidas Kavakos: "Geigen sind wie Menschen"
Von Katharina Rabillon
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Der griechische Geigenvirtuose interessiert sich leidenschaftlich für Stradivari und die Kunst des Violinenbaus.

Der griechische Geigenvirtuose Leonidas Kavakos spielt seit geraumer Zeit auf verschiedenen Stradivaris. Aber es war die Begegnung mit der "Willemotte"- Stradivari vor mehr als 20 Jahren, die ihn tief beeindruckte. Damals stand die Geige nicht zum Verkauf. Im vergangenen Jahr kam das 1734 gebaute Instrument endlich auf den Markt.

Im Interview mit euronews erzählt der Grieche von seiner Leidenschaft: "Geigen sind wie Menschen. Du vergisst nicht das Gesicht von denen, die dich interessieren."

Auch an der Kunst des Geigenbaus ist Leonidas Kavakos leidenschaftlich interessiert:

"Diese Geige hier baute Stradivari ziemlich am Ende seines Lebens. Vor allem ist es erstaunlich, dass ein Mann in diesem Alter, er wurde 93 Jahre alt, bis zum letzten Atemzug Instrumente baute. Das ist wirklich ein Wunder.

Er war wahrscheinlich der einzige oder vielleicht einer der wenigen Geigenbauer, die zu ihrer Zeit so berühmt waren. Stradivari baute Instrumente für die Medici und hatte viele Aufträge von den damals sehr bedeutenden Adelsfamilien. Im fortgeschrittenen Alter ließ er sich von seinen Söhnen helfen. Bemerkenswert ist jedoch, dass ab und zu ein Instrument auftaucht, das nur seine Handschrift trägt. Und ja, diese Geige ist eine von diesen."

Er experimentierte die ganze Zeit, veränderte das Modell, suchte neue Wege. Obwohl er so erfolgreich war, baute er seine Instrumente nie gleich, nie nach derselben Idee. Er entwickelte sich ständig weiter. Es ist unglaublich. Von ihm können wir alle lernen.

_Diese Instrumente wurden vor Mozarts Zeit gebaut, das Orchester und der ganze Konzertablauf waren völlig anders. Und es sind immer noch die gleichen Geigen, es gibt gewisse Veränderungen, wenn auch kleine, die es uns erlauben, in den Sälen ohne Hilfe von Mikrofonen und gegen große Orchester zu spielen.

_

Es ist wunderbar - wie im Umgang mit einem Menschen - es entsteht diese Chemie, dieser Energiefluss zwischen beiden Seiten, das erzeugt eine besondere Atmosphäre - genau das ist es, was ein einzigartiges Instrument ausmacht."

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