Bayernwahl: "Die Grünen werden mehr Einfluss bekommen"

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Von su mit dpa
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Stimmenanteil mehr als verdoppelt! Die Grünen sind die großen Gewinner der Landtagswahl in Bayern. Für die Parteispitze in Berlin zählt vor allem die Signalwirkung: Bayern soll die Republik verändern

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Stimmenanteil mehr als verdoppelt auf 17,5 (2013: 8,6) Prozent! Die Grünen sind die großen Gewinner der Landtagswahl in Bayern. Für eine Regierungsbeteiligung könnte es trotzdem nicht reichen. Anders als die Freien Wähler sind die Grünen von der CSU thematisch weit entfernt. Die strittigen Themen: Gleichberechtigung, Familienpolitik - und vor allem die Migration.

Katharina Schulze Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen:

"Wir waren in Bayern noch nie zweistellig. Und jetzt sind wir bei 18 Prozent!"

Nach ersten Analysen hat die Öko-Partei der CSU Stimmen abgenommen, vor allem aber der gebeutelten SPD.

Seit 1962 hatte die CSU Bayern mit Ausnahme der Wahlperiode 2008 bis 2013 allein regiert.

Eine komfortable Mehrheit hätte jetzt eine schwarz-grüne Koalition. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze: «Natürlich sind wir bereit, Verantwortung für dieses schöne Land zu übernehmen.» Ministerpräsident Markus Söder (CSU): «Inhaltlich sind die Grünen meilenweit entfernt.» Er werde mit allen außer der AfD reden und strebe ein bürgerliches Bündnis an.

Kirsten Lauterbach, Die Grünen:

"Ich bin sehr sehr positiv überrascht, weil wir noch nie so ein gutes Ergebnis hatten. Und ich bin wirklich froh, dass die Grünen mehr Einfluss bekommen, sie werden mehr Einfluss bekommen, auch wenn sie in Opposition sind.“

Andreas Senner, Die Grünen:

„Ich habe 36 Jahre auf diese Art von Ergebnis gewartet. Und jetzt bin ich total happy, dass ich das erleben darf, noch."

Jede Menge Parteiprominenz aus Berlin ist zum Feiern an die Isar gekommen – für sie zählt vor allem die Signalwirkung: Bayern soll die Republik verändern, soll sie offen machen für die Grünen als stärkste Kraft im linksliberalen Lager.

Als erster könnte der politische Gegner in Bayern dran sein. Und Hessen wählt in zwei Wochen.

Bei der CDU rückt - zunächst noch sehr verhalten - die Rolle von Kanzlerin Angela Merkel in den Blick, beim Wahlverlierer SPD stellt sich wieder mal die Frage nach dem Sinn der Berliner Koalition.

Jona Kallgren, Euronews:

"Alle schauen jetzt auf Horst Seehofer, den Chef der bayerischen CSU und Innenminister von Angela Merkel. Wird er zurücktreten? Und was bedeutet das für die Koalitionsregierung in Berlin?"

Kommentar bei Twitter Frankreich:

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