Trump zu Macrons Europa-Armee: Klartext per Tweet

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Von Sigrid Ulrich mit dpa, AFP
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Europa geht Donald Trump im Kopf herum. Das kontroverseste Thema nach seinem Weltkrieg-Gedenk-Wochenende in Paris: Braucht Europa eine eigene Armee?

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Europa geht Donald Trump im Kopf herum.

Das kontroverseste Thema nach seinem Weltkrieg-Gedenk-Wochenende in Paris: Braucht Europa eine eigene Armee?

Macron hatte in einem Radio-Interview gesagt, ohne eine "wahre europäische Armee" könnten sich die Europäer nicht verteidigen. Dabei verwies er auf Bedrohungen aus China und Russland, aber auch aus den USA. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich am Dienstag in einer Rede im Europaparlament in Straßburg dafür aus.

Trump hatte die Ansage Macrons zuvor als "sehr beleidigend" kritisiert.

Kaum zurück in den USA, ließ er eine Salve von Tweets über den Atlantik.

"Das Problem ist, dass Emmanuel in Frankreich unter einem sehr niedrigen Zustimmungswert (26%) und einer Arbeitslosenquote von fast 10% leidet. Er hat nur versucht, das Thema zu wechseln. Übrigens gibt es kein Land, das nationalistischer ist als Frankreich , ein sehr stolzes Volk - und das zu Recht! ........ "

“Macht Frankreich wieder großartig!”

Trump hatte sich zuletzt mehrfach gegen die Idee einer europäischen Armee ausgesprochen. Europa solle erst einmal "seinen gerechten Anteil an der Nato" bezahlen, kritisierte er. Macron fordert hingegen offen, dass sich Europa unabhängiger von den USA machen müsse.

Und Trump tippte ins Telefon:

"Emmanuel Macron schlägt vor, eine eigene Armee aufzubauen, um Europa vor den USA, China und Russland zu schützen. Aber im ersten und zweiten Weltkrieg ging es um Deutschland. Wie ging das für Frankreich aus? In Paris fingen sie an, deutsch zu lernen, bevor die USA auftauchten. Zahlt für die NATO oder lasst es bleiben! "

Der Elysée-Palast hatte am Samstag eingeräumt, dass Macrons Äußerungen Verwirrung ausgelöst haben könnten. Macron sagte Trump zu, sich für höhere Verteidigungsausgaben der europäischen Nato-Länder einzusetzen. Das reichte Trump aber offenbar nicht.

“Zum Handel: Frankreich macht exzellenten Wein, die USA aber auch. Das Problem ist, dass es den USA sehr schwer fällt, ihre Weine nach Frankreich zu verkaufen, es werden hohe Zölle erhoben, während die USA es für französische Weine leicht machen mit viel niedrigeren Zöllen. Nicht fair, muss sich ändern! "

Macron hatte Trump am Sonntag per Tweet ein artiges Dankeschön für sein Kommen mit auf den Weg nach Hause gegeben. Dessen Liebeserklärung in Washington an den Altergenossen seines ältesten Sohnes Don liegt allerdings schon fast sieben Monate zurück. "Ich mag ihn sehr."

Sigrid Ulrich

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