Flughafen Gatwick: Stöhnen über Drohnen

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Von su mit dpa
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Die Drohnen-Störaktion über dem Londoner Flughafen Gatwick droht den Flugbetrieb am siebtgrößten Airport Europas auch den kompletten Freitag über weitgehend lahmzulegen. Betroffen: 126 000 Reisende

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Am Londoner Großflughafen Gatwick wurden nach einem weitgehenden Stillstand wegen einer großangelegten Drohnen-Störaktion Start- und Landebahn wieder geöffnet – für eine begrenzte Zahl von Flügen, so der siebtgrößte Airport Europas am Freitagmorgen auf seiner Webseite.
Drohnenflüge hatten ab Mittwochabend den zweitgrößten britischen
Flughafen weitestgehend lahmgelegt.

Trotz des Einsatzes von Armee und Polizei waren am Donnerstagabend wieder Flugroboter über dem Rollfeld gesichtet worden. Am Donnerstag waren 115.000 Reisende betroffen, für Freitag waren 126.000 Passagiere in Gatwick gebucht.

Passagiere sollten den Status ihres Fluges checken, so der Flughafen, bevor sie sich auf den Weg  machten. Es werde weiter zu Verspätungen und Ausfällen von Flügen kommen.

Passagiere sind sauer:

“Das hat den Urlaub meiner ganzen Familie ruiniert. Wir haben das ganze Jahr darauf gespart, und er ist gerade zerschlagen worden. Von jemanden, der Drohnen fliegen lässt."

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„Da sitzen wir fast sechs Stunden im Flugzeug, mit der Ansage, dass wir so schnell wie möglich fliegen, aber dann - gestrichen.“

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Die britische Regierung hat Militär geschickt, um das Chaos zu bewältigen. Nach den Verantwortlichen suchen die Behörden. Ein terroristischer Hintergrund wird bisher nicht vermutet.

Jason Tingley, Polizei Sussex:

„Wir verfolgen einige Spuren und interessante Personen, und ein hochrangiger Ermittlungsbeamter sitzt daran mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.“

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Der Radius ist erheblich. Bei der Polizei in Deutschland werden Drohnen mit bis zu 15 Kilometern Reichweite eingesetzt. Für private Nutzer werden Drohnen mit bis zu 60 Kilometern Reichweite angeboten (SkyProwler). Militärische Drohnen (Eurohawk) fliegen bis zu 20.000 Kilometer weit.

Bei den mindestens zwei Drohnen von Gatwick handelt es sich nach Einschätzung der Polizei nicht um Hobby-Fluggeräte. Sie seien vielmehr für den
professionellen Einsatz bestimmt. «Das ist eine präzise geplante
Aktivität, die darauf ausgelegt wurde, den Flughafen lahmzulegen und
maximale Behinderungen in der Vorweihnachtszeit zu bringen», vermutete
Gatwick-Geschäftsführer Stewart Wingate.

In Großbritannien ist der illegale Einsatz von Drohnen strafbar.

su

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