Davos: "In der Piano Bar kann jeder seine Rolläden hochziehen"

Davos: "In der Piano Bar kann jeder seine Rolläden hochziehen"
Von Sigrid UlrichIsabelle Kumar, Sasha Vakulina
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Was machen gut 3.000 Besucher des Weltwirtschaftsforums, wenn die Scheinwerfer ausgehen und dann langsam der Rest der Lichter? In einem Ort wie Davos, wo sie für ein paar Tage 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen? Die Piano Bar hat bis um 3.00 Uhr geöffnet und drin spielt der Pianist Barry Colson

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Was machen mehr als 3.000 Besucher des Weltwirtschaftsforums, wenn die Scheinwerfer ausgehen und dann langsam der Rest der Lichter? In einem Ort wie Davos, wo sie für ein paar Tage 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen? Die Piano Bar im Hotel Europe hat bis um 3.00 Uhr geöffnet und drin spielt der Pianist und Sänger Barry Colson.

„Feel“ von Robbie Williams sei so etwas wie die „offizielle Hymne“ von Davos, so der Kanadier, der seit 17 Jahren dafür sorgt, dass die informellen Kontakte zwischen Politik und Wirtschaft nach dem Tagungsgeschäft vibrieren: "Die wichtigsten Begegnungen finden jeden Januar hier statt." Sein Erfolgsrezept? Gute Musik und – absolute Diskretion.

Barry Colson, Musiker:

"Die Leute verbringen viel Zeit hier und dann gehen sie zu den verschiedenen Veranstaltungen, den Treffen, es gibt nicht viele Partys, wie Sie wissen. Danach kommen sie alle hierher.

Das Auge des Hurrikans ist hier am Klavier, genau hier ... und oft, wollen die Leute wirklich hierher kommen, und schaffen es nicht."

Er kenne eine Menge Geheimnisse, so der Mann aus einer Bergarbeiterfamilie in Neuschottland, eine Menge bekannte Gesichter - aber "keine Namen".

Isabelle Kumar, Sasha Vakulina, Euronews: "Und Länder, Leute von früher, die nicht mehr im Amt sind?"

Barry Colson, Musiker:

"Ich kenne viele Leute, ich kenne sie seit vielen Jahren, viele bekannte Regierungschefs, Präsidenten, ich möchte keine Namen nennen ... Australien war hier gut vertreten, Irland war hier gut vertreten, Norwegen war hier sehr gut vertreten, Kanada war hier sehr gut vertreten ... um nur einige zu nennen ... aber keine Namen, von mir kriegt keiner Namen.

Es gab einen australischen Premierminister, der namenlos bleiben wird und er setzte sich gerade hier hin ... also fange ich an zu spielen "We come from the land down under" und er war wahrscheinlich der schlechteste Sänger aller Zeiten.

Es gibt eine Sache hier, wenn man in dieser Bar spielt, da gibt es eine einzige ungeschriebene Regel, da sind sich alle einig, die Journalisten, die Staatschefs der Welt, die Topmanager, die Leute mit "VIP-Plastik-Abzeichen". Nichts dringt von hier nach draußen, das ist für alle ein magischer Ort, hier kann jeder sein wie er ist, jeder kann seine Rolläden hochziehen und das macht diese Bar für alle so besonders."

Sigrid Ulrich

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