Der Gazastreifen: Kein Entkommen auf legalem Weg

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Von Euronews
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Der Gazastreifen ist kein Ort mehr zum Leben. Zu dieser Erkenntnis sind die Vereinten Nationen schon vor Jahren gekommen. Die Menschen wollen nur noch weg und riskieren dabei ihr Leben.

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Der Gazastreifen: Sorgenkind des Nahen Ostens. Hier herrscht derzeit kein Krieg, aber für die Menschen, die hier leben, ist die Situation ähnlich aussichtslos wie in den Konfliktherden Syriens und anderswo. Knapp 50 Prozent Arbeitslosigkeit und kein Entkommen auf legalem Weg, denn der Gaza-Streifen ist von Israel und Ägypten weitgehend abgeriegelt.

"Mein Sohn bittet mich dauernd, ihm zu helfen, von hier wegzugehen - so, wie seine Freunde", sagt Isam Al Shawwa. "Ich sage Nein, aber wenn ich die Mittel zum Auswandern hätte, würde ich sie ihm geben. Er könnte sich dann um seine Zukunft kümmern. Hier gibt es keine Zukunft."

Der Grenzübergang Rafah ist für viele Migranten aus Gaza der erste Schritt in die Freiheit. Aber der Erfolg ist auch hier an der Grenze zu Ägypten alles andere als garantiert. Mostafa Al Nabieh hat es probiert - und bereut:

"Wenn sich alle Türen vor einem schließen, wird man jede Türe nehmen. Auch, wenn es die Tür zur Hölle ist. Als Migrant geht man so lange durch die Hölle, bis man am Ziel ist. Man hat viele Schwierigkeiten zu überwinden. Ich habe es nicht bis Europa geschaffft. Aber ich kann von meinen Erfahrungen auf der Reise durch den Sinai erzählen, ein gefährliches Gebiet. Auf dem Weg wollte ich einfach nur noch tot sein."

Auch der Sohn von Om Wael Weshah hat es versucht. Das Boot, in das ihn die Menschenschmuggler setzten, sank, seitdem ist er verschwunden.

"Die jungen Menschen werden weiterhin von hier weggehen", sagt sie, "sie fühlen sich in ihrem Land nicht sicher, aber sie wollen Sicherheit haben. Dieser Wunsch das kann den Tod bedeuten. Sie glauben, sie finden Sicherheit und Würde in Europa. Und vielleicht kommen sie dort an, aber vielleicht auch nicht."

Vor sieben Jahren haben die Vereinten Nationen prognostiziert, der Gazastreifen könnte bis 2020 quasi unbewohnbar werden. Seitdem hat sich die Lage nicht verbessert, im Gegenteil. Und das wird noch mehr Menschen dazu bringen, sich auf die gefährliche Reise zu machen.

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