Berlinale-Chef lädt AfD-Mitglieder am 10.2. zu Holocaust-Film ein

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Von Euronews
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Dieter-Kosslick hat sogar vorgeschlagen, die Kinotickets selbst zu bezahlen.

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Der Chef der Berlinale, Dieter Kosslick, hat "alle AfD-Mitglieder, alle Abgeordneten im Bundestag der AfD" am 10.2. zu einem Dokumentarfilm über das Warschauer Ghetto eingeladen.

«Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto» von Roberta Grossman wurde erst jetzt ins Berlinale-Programm gesetzt. Kosslick sagte dazu: «Alle AfD-Mitglieder, alle Abgeordneten im Bundestag der AfD, werden kostenlos ins Kino dürfen. Von mir persönlich eingeladen. Ich bezahle jedes Ticket.»

Er hoffe, dass möglichst viele den Film sehen werden. «Und wenn sie dann noch sagen, das ist ein Fliegenschiss, dann muss ich sagen, sollte vielleicht jemand anderes einschreiten als die Filmemacher.»

Der Film schildert die Geschichte des 1941 gegründeten Untergrund-Archivs im Warschauer Ghetto. Es sollte dokumentieren, wie die Juden im Ghetto lebten und wie sie ermordet wurden.

Das Programm sei eigentlich schon geschlossen gewesen, sagte Kosslick.

Dass die Berlinale den Film noch zeigt, begründete er auch mit dem AfD-Eklat vor wenigen Tagen im bayerischen Landtag bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus: Abgeordnete der AfD verließen demonstrativ den Plenarsaal, nachdem die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, gesagt hatte, die AfD stehe «nicht nur für mich nicht auf dem Boden unserer demokratischen Verfassung».

Im Landtag in München gab es Applaus für Charlotte Knobloch, es wurde aber auch gegen sie gehetzt.

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