Kinderschutzkonferenz im Vatikan zu Ende gegangen
Die viertägige Kinderschutz-Konferenz der Katholischen Kirche ist mit einer Messfeier im Apostolischen Palast zu Ende gegangen. Fast 200 Bischöfe, Ordensobere und Experten hatten auf Veranlassung des Papstes darüber beraten, wie sich sexueller Missbrauch durch Kirchenleute wirksam bekämpfen lässt. Missbrauchsopfer wurden angehört. In Gruppen wurde darüber diskutiert, wie Missbrauch von Kindern vermieden werden kann. Konkrete Leitlinien wurden nicht gegeben. Das Wohl der Kinder solle immer oberstes Gebot sein.
Der Heilige Vater sagte:
"Ein Geweihter, ein von Gott Auserwählter, um Seelen zur Erlösung zu führen, wenn er sich von menschlicher Schwäche oder Krankheit versklaven lässt, dann wird er zu einem Werkzeug Satans. In den Missbräuchen sehen wir die Hand des Bösen, das nicht einmal die Unschuld der Kinder verschont. Es gibt keine ausreichenden Erklärungen für diese Missbräuche gegenüber Kindern. Demütig und beherzt müssen wir anerkennen, dass wir vor dem Geheimnis des Bösen stehen, das gegen die Schwächsten erbost ist, weil sie Bild Jesu sind. Deshalb ist in der Kirche das Pflichtbewusstsein gewachsen, nicht nur danach zu streben, den höchst schwerwiegenden Missbräuchen durch Disziplinarmaßnahmen und zivile und kanonische Prozesse Einhalt zu gebieten, sondern auch sich dem Phänomen mit Entschlossenheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche zu stellen. Sie fühlt sich gerufen, dieses Übel zu bekämpfen, das das Herzstück ihrer Mission berührt: das Evangelium den Kleinen zu verkünden und sie vor den reißenden Wölfen zu schützen."
Etwa 300 Menschen aus 20 Ländern waren am Samstag durch die Straßen Roms marschiert und hatten ein sofortiges Ende sexuellen Missbrauchs gefordert. "Schluss damit", riefen sie.
Der Papst hatte zum Abschluss der Konferenz versprochen, Missbrauch in der Katholischen Kirche werde verfolgt, die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen, es werde nichts vertuscht.
Klicken Sie hier: Der Text der Papstrede im Wortlaut auf der Webseite von Vatican News in deutscher Sprache
Opferverbände, ebenso wie individuelle Missbrauchsopfer waren mit dem Pontifex nicht zufrieden und sahen seine Rede als eine "vertane Chance":