Bunt und kosmopolitisch: Die Bronx, Wiege des Hip-Hop

Bunt und kosmopolitisch: Die Bronx, Wiege des Hip-Hop
Von Euronews
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Der nördliche Stadtteil New Yorks hat sich zu einem bunten und kosmopolitischen Viertel entwickelt.

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Die französische Sängerin Laetitia Shériff reist auf den Spuren von Musik, Geschichte und Kultur durch die USA. Eine ihrer Stationen ist die Bronx - der berüchtigte Stadtteil New Yorks.

"New York ist eine der tollsten Städte der Welt, also wollte ich natürlich dorthin. Aber ich wollte einen der weniger bekannten Stadtteile besichtigen, also ging ich in die Bronx - das Viertel, das man als die Wiege des Hip-Hop bezeichnen kann", sagt die Musikerin.

Die Bronx ist die Heimat des Hip-Hop, das Viertel gilt als das Herzstück der New Yorker Straßenkultur, es ist bunt und kosmopolitisch und gehört zu den aufregendsten Reisezielen der USA.

Laetitia Shériff unternahm mit Grandmaster Caz eine Hip-Hop-Tour, besuchte das Cottage von Edgar Allen Poe und schlenderte durch den Botanischen Garten. Das nördliche Viertel New Yorks hat viel zu bieten und ist eine willkommene Abwechslung zu den überfüllten Touristenmagneten Manhattans.

Die Geschichte des Hip-Hop

In einer heißen Sommernacht vor fast einem halben Jahrhundert spielte ein DJ namens Clive Campbell auf einer Party. Er hatte nur einen Gitarrenverstärker und zwei Plattenspieler zur Verfügung. So wurde am 11. August 1973 Hip-Hop geboren - 1520 Sedgwick Avenue in Morris Heights in der Bronx.

Das Neue daran war die heute allgegenwärtige Technik der Breaks: das Spielen eines Tracks mit zwei Plattentellern und das wiederholte Zurückdrehen einer der Platten. Der neue Sound wurde zum Hit und noch heute strömen Hip-Hop-Fans an den Ort, an dem Campbell, der heute als DJ Kool Herc in Erinnerung ist, den Hip-Hop erfand.

Laetitia Shériff besuchte den ansonsten unscheinbaren Wohnblock mit der Rap-Legende Grandmaster Caz: "Ich hatte eine fantastische Zeit mit diesem großartigen Mann, der viele Anekdoten parat hat und sehr liebenswert ist", sagte sie. "Ihm liegt diese Musikkultur am Herzen, er erzählt gern davon." Bronx-Besucher können versuchen, eine Tour mit ihm zu buchen - gelegentlich arbeitet er für Hush Tours.

Unsere Geheimtipps für die Bronx, die Sie nicht verpassen sollten

Von Kunst und Kultur bis hin zu Musik und Museen - in der Bronx gibt es viel zu entdecken. Hier ist eine Auswahl von Laetitias Geheimtipps:

1. Machen Sie einen Spaziergang durch den Arthur Avenue Retail Market. Viele New Yorker sind der Meinung, dass es der einzige Ort der Stadt ist, an dem man wirklich authentische italienische Nahrungsmittel - Brot, Pasta, Würstchen, Gebäck und Kaffee - findet. Die lokalen Händler beeindrucken mit ihrem unglaublichen Wissen, das Angebot ist ein Genuss - sowohl für die Augen als auch für den Magen.

2. Denkt man an die Bronx, denkt man düstere und triste Straßenschluchten - aber in dem Viertel liegt auch der Botanische Garten New Yorks, der größte in den USA und eine der Oasen im Big Apple. "Es ist eine eigene Welt", so Laetitia Shériff. "Es gibt 250 Hektar Natur, Gärten und üppige Landschaften mit über einer Million Pflanzen!"

3. Die Gastronomie in der Bronx ist so vielfältig wie die Menschen, die dort wohnen. Besucher, die ihren kulinarischen Horizont erweitern wollen, sollten Orte wie das ghanaische Restaurant Ebe Ye Yie - was "Es wird alles gut" bedeutet - ausprobieren, an denen die Gäste ermutigt werden, ihre Hände zu benutzen. Laetitia empfiehlt auch das La Morada, ein traditionelles mexikanisches Restaurant, in dem sie authentische Tacos probierte. "Das Restaurant organisiert auch künstlerische Workshops für Kinder", so die Französin.

4. Das Cottage von Edgar Allan Poe liegt etwas verloren zwischen den Hochhäusern des Grand Concourse. In dem bescheidenen Bauernhaus lebte der Autor von 1846 bis 1849 und schrieb dort mehrere Werke. Poe und seine Frau Virginia zogen mit der letztlich vergeblichen Hoffnung in das Häuschen, dass Virginias Tuberkulose durch die "Landlage" geheilt werden könnte. Das Haus wurde 1913 vor dem Abriss gerettet.

5. Die Yankees sind 27-facher Weltmeister, das Baseball-Team hat sein Zuhause im Yankee Stadion in der Bronx. Dort kann man nicht nur Weltklasse-Baseball erleben, sondern auch eine Tour mit einem sachkundigen und erfahrenen Tourguide unternehmen.

Soundtrack der Bronx

• DJ Kool Herc war 1973 DJ auf der "Back-to-School"-Party seiner Schwester in der Bronx, als er die Technik erfand, Tracks auf Plattentellern zurückzudrehen, damit die Leute länger (Break)Dance machen konnten. Er gilt als "Vater des Hip-Hop". Er tritt bei "Sacrifice" (2008) von Substantial auf.

• "El Manicero" ("der Erdnussverkäufer"), wie es vom Havana Casino Orchestra von Don Azpiazu (1930) aufgenommen wurde, wird zugeschrieben, dass es den Rumba-Wahn ausgelöst hat, nachdem es im RKO Palace Theater der Bronx gespielt wurde.

• Eine Gruppe von High-School-Mädchen aus der Bronx sang "He's So Fine" (1963) der jungen Songwriterin Ronnie Mack unter dem mittlerweile legendären Namen The Chiffons.

• "I Like it Like That" (1967) war ein Hit für den Boogaloo-Musiker Pete Rodriguez, der aus der Bronx kam.

• Thelonious Monk lebte am Lyman Place in der Bronx. Sein Sohn TS Monk listet "Epistrophy" (1941) als einen der besten Jazzstandards seines Vaters auf.

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• Der Name sagt alles: "Bronx Keeps Creating It" (1995) by Fat Joe.

• Bruce Springsteens "Lost in the Flood" (1973), ein Song über den Vietnamkrieg, thematisiert die Bronx.

Weitere Quellen • Photography of Laetitia Shériff in opening/closing credits: ©Clémence Veilhan

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