Der Fall der gepfändeten Mops-Dame Edda in Ahlen soll vor Gericht verhandelt werden

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Von lif mit dpa
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Die Hündin war nach Angaben der Stadt aus einer Familie in Ahlen gepfändet worden, weil diese hohe Schulden bei der Kommune habe.

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Die Geschichte der Mops-Dame Edda, die von Gerichtsvollziehern der Stadt Ahlen gepfändet und auf Ebay versteigert worden war, geht nun offenbar vor Gericht. Eine Klage gegen die westfälische Stadt sei eingegangen, erklärte Amtsgerichtsdirektor auf Anfrage. Bevor es möglicherweise zu einer Verhandlung kommt, können beide Seiten noch Stellung zu der Sache nehmen. Die Käuferin von Edda klagt nach eigenen Angaben, weil sie den Kaufpreis und die Tierarztkosten erstattet bekommen möchte.

In den Medien erregte die Geschichte viel Aufmerksamkeit. Die Hündin war nach Angaben der Stadt aus einer Familie in Ahlen gepfändet worden, weil diese hohe Schulden bei der Kommune habe. Der Erlös des Ebay-Verkaufs sei in die Stadtkasse geflossen. Die Polizeibeamtin Michaela Jordan kaufte das als gesund angepriesene Tier für 690 Euro und stellte dann unter anderem eine schwerwiegende Augenkrankheit fest.

"Unvertretbar, wie die Stadt hier mit Menschen und Tieren umgegangen ist"

Die Stadt bot inzwischen auf ihrer Homepage an, die Pfändung und den Verkauf wieder rückgängig zu machen. "Das wollen weder meine Mandantin noch die Vorbesitzer", sagte Jordans Anwalt Wolfgang Kalla. Seiner Mandantin gehe es darum, ihren Schaden ersetzt zu bekommen. "Es ist unvertretbar, wie die Stadt hier mit Menschen und Tieren umgegangen ist", sagte er. Er sei zuversichtlich, dass die Klage Erfolg haben könne.

Anders als Michaela Jordan zunächst angekündigt hatte, wolle man auf eine Strafanzeige wegen Betrugs vorerst verzichten. Sollten sich im Prozess am Amtsgericht allerdings konkrete Hinweise auf strafrechtlich relevantes Fehlverhalten seitens der Stadt ergeben, soll die Akte nach Abschluss des Verfahren direkt weiter an die Strafermittler gesandt werden, kündigte der Anwalt an. Nach Angaben des Amtsgerichts ist frühestens in einigen Monaten mit einer Verhandlung zu rechnen.

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