Wie politisch ist ein Urlaub in der Türkei?

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Von Andrea Büring mit stuttgarter nachrichten
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Die Stuttgarter Nachrichten berichten, dass Regierungskritikern aus Deutschland die Festnahme bei der Einreise in die Türkei droht.

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Die Türkei ist eins der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Das könnte sich möglicherweise ändern: Offenbar stehen deutsche Touristen im Visier von türkischen Behörden.

Die "Stuttgarter Nachrichten" berichteten, dass Regierungskritikern aus Deutschland bei der Einreise auf türkischen Flughäfen die Festnahme droht. Die Zeitung beruft sich auf eine Rede des türkischen Innenministers.

Süleyman Soylus sagte, es werde künftig nicht mehr so leicht sein, die Türkei im Ausland zu verraten und sich dann dort im Urlaub zu amüsieren.

Zwar ruderte Ankara mittlerweile zurück: Deutsche Urlauber - auch Regierungskritiker - seien willkommen, die Warnung gelte nur gesuchten Straftätern wie Anhängern der kurdischen Arbeiterpartei, erklärte der deutsch-türkische Abgeordnete und Erdogan-Berater Mustafa Yeneroglu.

Die PKK ist in der Türkei verboten und gilt dort und in der EU als Terrororganisation.

Viele Politiker in Deutschland zeigten sich dennoch empört. Der Grünen-Politiker Cem Özdemir warnte im Kurznachrichtendienst Twitter, Ankara wolle auch in Deutschland eine Atmosphäre der Angst verbreiten.

Als Hintergrund der Drohung mag der türkische Wahlkampf zu verstehen sein, in Kürze finden dort Kommunalwahlen statt. Doch das Bild vom unbesorgten Türkeiurlaub könnte unter deutschen Touristen einigen Schaden genommen haben.

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