Filme über Menschenrechte im Fokus

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Von Wolfgang Spindler
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Das Festival und Forum über Menschenrechte hat Preise vergeben.

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Das Festival und Forum über Menschenrechte (FIFDH) in Genf hat Dokumentar- und Spielfilme ausgezeichnet, die Menschenrechtsverletzungen in den Fokus rücken.

Die beste Dokumentation: "Delphine et Carole: Insoumuses"

Den "Grand Prix de Genève" für die beste Dokumentation ging an die französische Regisseurin Callisto Mc Nulty für ihren Film "Delphine et Carole: Insoumuses".

Darin geht es um Feministinnen der Siebziger Jahre in Frankreich: die französische Schauspielerin und Filmemacherin Delphine Seyrig und ihre Freundin, die Schweizer Filmemacherin Carole Roussopoulos. Die beiden waren die ersten Videoaktivistinnen in Frankreich, sie dokumentierten die französische Frauenbewegung. Die Regisseurin ist die Enkelin von Carole Roussopoulos:

"Tatsächlich werfen ihre vergangenen Kämpfe ein Schlaglicht auf unsere gegenwärtigen. Sie haben eine Menge mit dem zu tun, was heute passiert. Ich wollte auch zeigen, dass wir viel daraus lernen können", sagt Callisto Mc Nulty.

Der beste Spielfilm: "The Boy Who Harnessed The Wind"

Mit dem "Grand Prix Fiction Et Droits Humains" wurde der Film "The Boy Who Harnessed The Wind" des nigerianisch-englischen Schauspieler und Regisseur Chiwetel Ejiofor ausgezeichnet, der nicht nach Genf kommen konnte.

Der Film erzählt die wahre Geschichte eines Jungen, der seinem Dorf in Malawi hilft, eine Dürre zu überstehen: Er erfindet eine Wasserpumpe mit einer selbst konstruierten Windmühle, einem kleinen Fahrradgenerator und Teilen vom Schrottplatz.

Es ist Chiwetel Ejiofors Debüt als Filmregisseur, international bekannt wurde er für die Oscarnominierung als bester Schauspieler für seine Rolle in dem Film "12 Years a Slave". Die senegalesisch-französische Schauspielerin Aïssa Maïga spielt im Film die Mutter des Erfinderkindes:

"Wenn man mit einem Schauspieler zusammenarbeitet, der einen Film inszeniert, gibt es dieses kleine Extra, denn man ist unter Kollegen und kennt sich. Man weiß genau, welche Mechanismen es gibt, damit es funktioniert. Ein Schauspieler, der Regie führt, kann aus einem Schauspieler ein Potenzial herausholen, von dem er weiß, dass es da ist."

Die beste Reportage: "Congo Lucha"

Der Preis von der Weltorganisation gegen Folter für eine große Reportage ging an den Streifen "Congo Lucha" von Marlène Rabaud.

Die französische Filmemacherin begleitete zwei Jahre lang die gewaltfreie Bewegung "Lucha", die sich im Kongo für eine neue Zukunft ohne Präsident Kabila einsetzt, der demokratische Prozesse blockiert. Die Aktivisten riskieren Verfolgung durch die Polizei, Gefängnis, Folter und Tod. Die Regisseurin geriet oft in Gewaltsituationen: "Es ist sehr chaotisch, aber das macht die Aufnahmen auch lebendig, man bewegt sich und folgt der Aktion. Die Kamera ist sehr frei, sehr flüssig, alles ist auf Automatikbetrieb gestellt, um den Moment festzuhalten - es geht um das Leben", so Marlène Rabaud.

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