Video | Vom IS geplünderte Artefakte werden in neuem Museum im Irak ausgestellt

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Von Lindsey Johnstone mit Reuters
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Während der Besatzung plünderte der Islamische Staat in vielen Regionen des Iraks historische Artefakte, um damit seinen Kampf zu finanzieren.

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Während der Besatzung plünderte der Islamische Staat in vielen Regionen des Iraks historische Artefakte, um damit seinen Kampf zu finanzieren. Mittlerweile ist die südirakische Stadt Basra befreit. In einem Palast befindet, der einst dem ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein gehörte, befindet sich heute ein Museum, in dem es genau um diese geplünderten Relikte geht.

Die Unesco bezeichnete die Plünderungen von damals als "industriell": Die Kämpfer suchten systematisch nach wertvollen Gegenständen und nutzte die Beute über ein Schmuggelnetzwerk im gesamten Nahen Osten, um ihre Operationen zu finanzieren.

Die 160 ausgestellten Relikte stammen größtenteils aus der assyrischen Zeit. Viele wurden aus dem benachbarten Jordanien und den Vereinigten Staaten geborgen. Öffentlich zeigte die Miliz ein anderes Bild und zerstörte medienwirksam Artefakte und alte heilige Gebäude – heimlich profitierte sie dennoch vom illegalen Handel.

2014 veröffentlichte der IS ein Video, in dem militante Kämpfer mit Bulldozern und Bohrern Wandmalereien und Statuen in der 3.000 Jahre alten assyrischen Standort Nimrud bei Mossul abrissen. Was sie nicht zerstört haben, schmuggelten oder handelten sie.

"Der Irak ist die Wiege der Zivilisationen"

Im Jahr 2017 berichtete die Weltzollorganisation (WZO), dass sie mehr als 14.000 weltweit geplünderte Gegenstände, darunter Antiquitäten, Gemälde und Statuen, geborgen habe.

Im neuen Museum, das am 19. März eröffnet wurde, soll das archäologische und historische Erbe von Basra und anderen irakischen Städten unter der Aufsicht des Friends of Basra Museum bewahren. Das frühere Museum der Stadt wurde nach dem Golfkrieg 1991 geschlossen und der größte Teil des Inhalts gestohlen.

Die Renovierung wurde zum Teil aus einem Fonds des British Council in Höhe von 35 Millionen Euro zur Erhaltung des gefährdeten Erbes in Konfliktgebieten und durch Spenden verschiedener britischer Öl- und Investmentgesellschaften finanziert.

Ein Besucher des Museums, der in Basra lebt, Ritha Al-Hakim, sagte: "Dies ist ein glücklicher Tag für mich und auch für das irakische Volk, denn der Irak ist die Wiege der Zivilisationen."

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