Ein irakisches Gericht hat zwei weitere mutmaßliche IS-Kämpfer aus Frankreich zum Tode verurteilt. In einem öffentlichen Appell fordern Anwälte Paris zum Handeln auf.
Ein irakisches Gericht hat zwei weitere mutmaßliche IS-Kämpfer aus Frankreich zum Tode verurteilt.
**Damit sind nun gegen neun Franzosen Todesurteile wegen Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS verhängt worden. Mit einem öffentlichen Appell richten sich Anwälte an die französische Regierung.
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44 Anwälte rufen auf der Website des staatlichen Fernsehsenders France Info die französische Regierung zum Handeln auf und bezeichnen den Vorgang als eine Schande für das Land: "Frankreich hat es vorgezogen, seine Bürger nicht zurückzuführen und sie stattdessen der Todesstrafe und schnellen Prozessen auszusetzen, von denen wir wissen, dass sie das Recht auf Verteidigung untergraben", heißt es in dem Aufruf.
Gegen die Urteile könnte noch Berufung eingelegt werden. Das Außenministerium in Paris hatte bislang erklärt, Frankreich respektiere die Souveränität der irakischen Behörden, sei aber grundsätzlich gegen die Todesstrafe.
Außenminister Jean-Yves Le Drian sagte, der Prozess im Irak sei, entgegen dem, was er "hier und da höre", fair. Trotz der Anwesenheit von ernannten Anwälten kritisierte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) die Prozesse wegen schwerwiegender Mängel und Folterungen.
Am Montag werden die Urteile gegen zwei weitere Franzosen erwartet.