Vormarsch auf Tripolis, angeblich erste Kämpfe

Vormarsch auf Tripolis, angeblich erste Kämpfe
Copyright REUTERS/Isamil Zitouny
Copyright REUTERS/Isamil Zitouny
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Es wird ein neuer Bürgerkrieg befürchtet in dem ölreichen Krisenstaat, der zu einem der wichtigsten Transitländer von Migranten auf dem Weg nach Europa geworden ist. Der UN-Sicherheitsrat rief dazu auf, den Vormarsch auf Tripolis zu stoppen.

WERBUNG

Der UN-Sicherheitsrat und die G7-Staaten haben sich zutiefst besorgt gezeigt über die militärische Eskalation in Libyen. Beide riefen am Freitagabend den mächtigen libyschen General und Warlord Chalifa Haftar dazu auf, seine auf Tripolis zumarschierenden Truppen zu stoppen. Regierungschef Al-Sarradsch wiederum ordnete eine Generalmobilmachung seiner Anhänger an.

Lage unklar, Medien melden erste Gefechte am Flughafen

Der französische Auslandsrundfunk RFI berichtet jedoch schon von schweren Auseinandersetzungen. Die Kämpfe hätten sich gleich nach der Abreise des UN-Generalsekretärs verstärkt, meldete der Sender. Vor allem rund um den Internationalen Flughafen von Tripolis seien Gefechte gemeldet worden. Ein Sprecher von Haftars LNA, Ahmed al-Musmari, sagte am späten Freitag, ihre Truppen hätten die Kontrolle über den Flughafen am südlichen Stadtrand übernommen. Die Lage war in der Nacht allerdings unklar.

Angst vor Bürgerkrieg im Transitland

Es wird ein neuer Bürgerkrieg befürchtet in dem ölreichen Krisenstaat, der zu einem der wichtigsten Transitländer von Migranten auf dem Weg nach Europa geworden ist. 

Haftars selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) will die Hauptstadt einnehmen, in der die international weitgehend anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch sitzt. Unterstützt wird der General von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten. Wie die in Tripolis ansässige Sarradsch-Regierung stützt sich auch Haftars LNA auf ein Bündnis mit zahlreichen lokalen Milizen.

Haftar konnte seinen Einfluss in den vergangenen Monaten vom Osten weit in den Westen des Landes ausdehnen. Unter anderem übernahmen seine Truppen zwei der größten Ölfelder Libyens.

Die Außenminister der G7-Staaten lehnten ein militärisches Eingreifen ihrerseits strikt ab. In dem nordafrikanischen Staat herrscht seit dem mit westlicher Hilfe bewirkten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Drohende Eskalation in Libyen: Abtrünnige Truppen nähern sich Tripolis

AU-Gipfel in Addis Abeba: "Es gibt keine Sklaverei in Libyen"

EU-Asylpolitik: Ausschiffung nach Libyen verstößt gegen die Menschenrechte