#EUroadtrip: Rumäniens Zukunft geht dahin

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Von Euronews
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euronews bereist im Vorfeld der Europawahl zahlreiche Länder und lässt die Bevölkerung zu Wort kommen. Heute: Eine Unternehmerin in Rumänien.

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Râșnov ist ein kleiner Ort in Siebenbürgen, im Herzen Rumäniens. Bis nach Brașov - oder Kronstadt auf deutsch - der siebtgrößten Stadt des Landes, sind es nur rund 20 Kilometer.

Diana Oreșan betreibt in Râșnov zusammen mit ihrem Mann eine Schneiderei. Sie hätten es ein wenig leichter, wenn sie geeignete Angestellte finden würden.

„Es ist sehr schwierig, weil die jungen Leute in diesem Bereich nicht ausgebildet sind. Man stellt sie ein, lernt sie an. Aber sie gehen dann wieder, weil sie das Gefühl haben, dass das Ausland für sie besser ist“, so Oreșan.

15 Angestellte umfasste die Belegschaft einmal, jetzt sind es fünf. Einen Teil der Fertigung hat die Unternehmerin nach Bukarest verlagert. Dort findet man leichter Arbeitskräfte. Was hält sie von der EU?

Oreșan: „Ich glaube, die Europäische Union tut eine Menge, um uns zu helfen. Aber unsere Politiker wollen das Geld nicht annehmen. Und wenn sie das Geld nehmen, machen sie es uns schwer, von diesem Geld zu profitieren."

Alle sprechen übers Auswandern

Diana Osorhan würde ihr Unternehmen gerne vergrößern. 300.000 Euro Umsatz macht sie pro Jahr. Doch sollte es in der Heimat nicht vorangehen, schließt auch sie nicht aus, den Schritt ins Ausland zu wagen.

„Selbst mein Mann, dem Rumänien sehr am Herzen liegt und der nie wegziehen wollte, hat gesagt: Vielleicht bringt es nichts, weiter zu hoffen. Vielleicht sollten wir uns einen anderen Ort suchen", sagt sie.

Die Großstadt Brașov ist ein wichtiger Industriestandort in Siebenbürgen. Unter anderem der deutsche Fahrzeugbauer MAN ist hier angesiedelt. Auch in Brașov wird über das Auswandern gesprochen.

„Viele Menschen gehen weg, um in Westeuropa mehr zu verdienen. Und Europa hat ein Problem mit der Geburtenrate. Es kommen nicht genügend Kinder zur Welt. Ich glaube, auch das ist ein Problem", meint ein Mann. Ein anderer sagt: „Das einzig Gute ist die Miete. Die ist sehr niedrig. Aber die Lebensmittel und wenn man ausgeht - das ist sehr teuer. Man verdient nicht so viel wie in anderen Ländern, um ausgehen zu können."

17 Prozent der rumänischen Bevölkerung ist zwischen 2007 und 2017 ausgewandert - macht 3,4 Millionen Menschen, der Großteil von ihnen war zum Zeitpunkt des Wegzugs zwischen 25 und 38 Jahre alt. Rumäniens Zukunft geht dahin.

Dieser Artikel ist Teil einer Serie von Euronews. Die anderen Geschichten finden Sie in unserer Übersicht:

#EUroadtrip | Euronews berichtet vor den Europawahlen aus der EU

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