Der nicht gemehmigte Demonstrationszug wurde von einer Polizeikette gestoppt, die mehrere Teilnehmer durchbrchen wollten.
Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen Homophobie sind in der kubanischen Hauptstadt Havanna mehrere Teilnehmer vorübergehend festgenommen worden. Rund 100 Mitglieder der kubanischen LGBT-Gemeinde hatten sich im Zentrum Havannas versammelt, um zur Uferpromenade Malecón zu ziehen. Dort wurde der Zug von einer Polizeikette gestoppt.
Mehrere Demonstranten, die die Sperre durchbrechen wollten, wurden festgenommen. Ein Teilnehmer sagte empört: "Das ist kein politischer Protest, das ist nicht unsere Absicht. Wir stehen hinter Fidel Castro, der Revolution und allken anderen, obwohl sie uns den Rücken zukehren. Wir wollen zeigen: Yes, we can!"
Unabhängige Parteien, Gewerkschaften und Initiativen sind in Kuba nicht zugelassen, Proteste entsprechend selten. Die traditionelle Parade gegen Homophobie war eigentlich überraschend abgesagt worden. Das staatliche Zentrum für Sexualerziehung begründete die Maßnahme mit neuen Spannungen im internationalen und regionalen Rahmen. Das Zentrum wird von Mariela Castro geleitet, einer Tochter von Raúl Castro, dem Chef der Kommunistischen Partei Kubas.