"Parasite" von Bong Joon-ho gewinnt die Goldene Palme von Cannes

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"Parasite" von Bong Joon-ho gewinnt die Goldene Palme von Cannes

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Der Film "Parasite" des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon-ho hat die Goldene Palme bei den 72. Filmfestspielen von Cannes gewonnen. In der Tragikkomödie geht es um einen arbeitslosen Familienvater. Sein Sohn fälscht aus Verzweiflung seinen Lebenslauf, um bei einer reichen Familie als Nachhilfelehrer engagiert zu werden. Er wird tatsächlich eingestellt - doch dann kommt es anders als von ihm geplant.

Mit der Goldenen Palme, auf französisch Palme d’or, wird der beste Film des Wettbewerbs ausgezeichnet. Sie ist der wichtigste Preis bei den Filmfestspielen von Cannes.

Daneben wird auch der Große Preis der Jury vergeben, der den originellsten Film des Wettbewerbs auszeichnet. Der Preis ist die zweitwichtigste Auszeichnung nach der Goldenen Palme. Dieses Jahr ging der Preis an den senegalesischen Dramafilm "Atlantique" von Mati Diop. Der Streifen spielt in einem Vorort von Dakar. Die Bauarbeiter eines futuristischen Turms aus Glas werden monatelang nicht bezahlt und beschließen, das Land mit einem Boot zu verlassen. Sie wollen nach Spanien. Unter ihnen ist Souleiman, der Ada liebt.

Der Preis der Jury ging zu gleichen Teilen an "Les Misérables" von Ladj Ly und "Bacurau" von Kleber Mendonça Filho und Juliano Dornelles.

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Emily Beecham bei ihrer Dankesrede.REUTERS/Stephane Mahe

Der Preis für die beste Darstellerin ging dieses Jahr an Emily Beecham. Sie spielt die weibliche Hauptrolle in dem Psychothriller "Little Joe" der österreichischen Regisseurin Jessica Hausner. Darin züchtet die alleinerziehende Mutter Alice eine neue, purpurrote Blume - "Little Joe". Sie soll Menschen glücklicher machen. Alice nimmt für ihren Sohn Joe verbotenerweise eine der Pflanzen mit nach Hause und stellt schnell fest, dass die Blume doch nicht nur positive Auswirkungen hat.

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Antonio Banderas erhält seinen Preis.REUTERS/Eric Gaillard

Als bester Darsteller wurde der Spanier Antonio Banderas für seinen Auftritt in "Leid und Herrlichkeit" ausgezeichnet. Der autobiographisch geprägte Film von Pedro Almodóvar handelt von einem gealterten Filmregisseur, der auf sein Leben zurückblickt.

Den Preis für die Beste Regie erhielt das belgische Geschwisterpaar Jean-Pierre und Luc Dardenne für ihr Drama "Le Jeune Ahmed". Der Film handelt von einem kleinen, belgischen Jungen, der plant im Namen seiner Religion seinen Lehrer zu ermorden.

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Drehbuchautorin Céline Sciamma mit ihrer Auszeichnung.REUTERS/Jean-Paul Pelissier

Das beste Drehbuch hatte der Jury zufolge das französische Drama "Potrait De La Jeune Fille En Feu" von Céline Sciamma. Der Film spielt Ende des 18. Jahrhunderts und handelt von der jungen Malerin Marianne. Sie soll ein Porträt einer Frau namens Héloïse anfertigen, um für diese einen Ehemann zu finden. Héloïse will jedoch nicht heiraten. Deswegen verkleidet sich Marianne als Dienstmagd, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Dabei verliebt Marianne sich versehentlich in Héloïse.

Als bester Kurzfilm wurde "The Distance Between Us And The Sky" von Vasilis Kekatos ausgezeichnet. Den Preis für den besten Debütfilm gewann César Díaz mit seinem Streifen "Nuestras Madres".

Eine lobende Erwähnung der Jury bekam der Film "It must be heaven" von Elia Suleiman, der von einem Palästinenser handelt, der aus seinem Land flüchtet, um einen Neuanfang zu wagen. Jedoch stößt er dabei auf die gleichen Probleme wie zuhause.

Der Präsident der Jury war der Regisseur Alejandro González Iñárritu. Er gewann für seinen Film "Birdman" 2015 den Oscar. Die weiteren Mitglieder der internationalen Jury waren die Regisseure Yorgos Lanthimos, Kelly Reichhardt, Pawel Pawlikowski und Alice Rohrwacher sowie die amerikanische Schauspielerin Elle Fanning und die senegalische Schauspielerin Maimouna N'Diaye.

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