Drogenhandel in Moskau? Investigativ-Journalist angeklagt

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Iwan Golunow soll mehrere Gramm eines Aufputschmittels bei sich gehabt haben. Ferner werden dem 36-Jährigen Drogenhandel und - herstellung vorgeworfen. Auch Kollegen, die in Moskau für seine Freilassung demonstrierten, kamen hinter Gitter.

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Die Polizei in Moskau hat einen russischen Investigativ-Jopurnalisten wegen Drogenhandels und der Herstellung von Drogen festgenommen. Iwan Golunow arbeitet für das kremlkritische, in Litauen angesiedelte Nachrichtenportal Meduza. Bei ihm seien vier Gramm der aufputschenden Substanz Mephedron gefunden worden, erklärte die Polizei. In der Wohnung des 36-Jährigen seien ferner Päckchen mit einer "pulvrigen Substanz" und eine Waage entdeckt worden.

Golunow wurde wenig später offiziell wegen eines Drogen-Delikts angeklagt und in ein Krankenhaus gebracht. Möglicherweise war er bei der Festnahme verletzt worden.

Auch Demonstranten festgenommen

Vor dem Hauptquartier der Moskauer Polizei versammelten sich mehrere Journalisten, um gegen die Festnahme Golunows zu protestieren. Mehrere demonstrierende Unterstützer Golunows kamen in Polizeigewahrsam.

Bestechungsfälle in Chefetagen

Golunow hatte untrer anderem versucht, Korruptionsfälle in den Chefetagen russischer Wirtschaft und Politik aufzudecken

Illya Zhegulev ist Sonderkorrespondent von Meduza: "Praktisch alle Recherchen von Iwan Golunow haben irgendwelche Interessen verletzt. Meistens waren es Funktionäre mit illegalen Geschäftskontakten oder hochrangige Sicherheitskräfte. Iwan ist einer der besten Investigativ-Journalisten in diesem Land."

Meduza zufolge hat Golunow die Beschuldigungen zurückgewiesen. Er sei in den vergangenen Monaten bedroht worden. Laut Meduza steht seine Festnahme in Zusammenhang mit seiner Arbeit als Journalist.

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