Trumps Handelskrieg trifft US-Hersteller Broadcom

Der von den USA vom Zaun gebrochene Handelsstreit mit China trifft die amerikanische Chip-Industrie massiv, so der US-Hersteller Broadcom.
Die kalifornische Firma warnte wegen des Konflikts und der von den USA verhängten Restriktionen gegen den chinesischen Huawei-Konzern vor einem Nachfrage-Einbruch auf breiter Front. Broadcom, einer der größten Hersteller der Branche weltweit, senkte seine **Umsatz-**Prognose für das laufende Jahr um acht Prozent.
Die USA haben Huawei auf eine Schwarze Liste gesetzt, die es amerikanischen Firmen schwer macht, mit den Chinesen weiter Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Geschäfte seien einfach nicht möglich, sagte Broadcom-Chef Hock Tan. Im abgelaufenen Quartal brach bereits der Umsatz im Halbleiter-Geschäft - der größten Broadcom-Sparte - um zehn Prozent ein. Für das Gesamtjahr senkte das Unternehmen nun seine Umsatz-Prognose um zwei Milliarden Dollar und rechnet noch mit Erlösen von 22,5 Milliarden Dollar.
Damit verpasste Broadcom einem Händler zufolge auch Hoffnungen auf eine Erholung der Branche im zweiten Halbjahr einen empfindlichen Dämpfer. Es gehe um mehr als nur Huawei - denn Kunden der Halbleiter-Industrie kommen etwa auch aus der vom Handelskonflikt ebenfalls stark gebeutelten Auto-Branche. Diese hält sich mit Bestellungen ebenfalls zurück.
Der düstere Ausblick verschreckte die Anleger und ließ auch die Aktien von Wettbewerbern einbrechen – bis nach Europa. So rutschten Anteilsscheine des Münchener Infineon-Konzerns am Morgen um mehr als fünf Prozent ins Minus.
su