US-Notenbank trotzt Trumps Druck - Leitzins unverändert

US-Notenbank trotzt Trumps Druck - Leitzins unverändert
Copyright  REUTERS/Chris Wattie
Von Sigrid Ulrich mit Reuters
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die US-Notenbank Federal Reserve hat dem Druck aus dem Weißen Haus widerstanden und ihren kurzfristigen Leitzins unverändert gelassen. Notenbankchef Jerome Powell bekräftigte, sein Mandat bis zum Ende der Amtszeit 2022 wahrnehmen zu wollen

WERBUNG

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat dem Druck aus dem Weißen Haus widerstanden und ihren kurzfristigen Leitzins vorerst unverändert gelassen. Man werde die Wirtschaft jedoch angesichts wachsender "Unsicherheiten" "genau überwachen", so US-Notenbankchef Jerome Powell anlässlich der mit Spannung erwarteten zweitätigen Zinssitzung der Fed. US-Präsident Trump fordert seit einiger Zeit massiv Zinssenkungen von der Notenbank. Das Zielband für den Leitzins "Fed Funds Rate" verharre zwischen 2,25 und 2,50 Prozent, so die Fed nach ihrer Sitzung in Washington.

Die Idee einer Zinssenkung habe bei der Sitzung „nicht viel Unterstützung“ gehabt, so Powell. Und der Wechselkurs des Dollars „gehöre nicht zu den Zielgrößen“.

Trump hatte Anfang der Woche scharf die Ansage von EZB-Chef Mario Draghi kritisiert, der eine Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt hatte. Daraufhin war der Kurs des Euro gegenüber dem Dollar abgesackt. Dazu Trump: "Sehr unfair gegenüber den Vereinigten Staaten!"

POWELL: ICH BLEIBE

Powell wurde im Februar 2018 zum Vorsitzenden des Gouverneursrates der Federal Reserve (chairman oft he board of governors) ernannt. Er bekräftigte, die Funktion bis zum Ende der vierjährigen Amtszeit ausfüllen zu wollen. Zuletzt hatte Trumps Berater Larry Kudlow erklärt, Trump erwäge keine Degradierung des Notenbankchefs. Die Fed sei eine unabhängige Institution.

Die Agentur Bloomberg hatte zuvor berichtet, das US-Präsidialamt habe im Februar geprüft, ob es legal sei, Powell zu degradieren. Zuvor habe Trump diskutiert, ihn abzusetzen.

Sigrid Ulrich

Weitere Quellen • MarketWatch

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

US-Notenbank Fed senkt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

Erstmals seit über 10 Jahren: US-Notenbank Fed senkt Leitzins

US-Senat stimmt für Jerome Powell als neuen Fed-Chef