Die staatliche französische Gesundheitsversicherung will die Erstattung von Homöopathie-Produkten schon im kommenden Jahr einschränken.
Homöopathie ist in Europa immer umstrittener. Die französische Regierung hat jetzt beschlossen, dass die staatliche Gesundheitsversicherung Homöopathie-Produkte ab dem kommenden Jahr nur noch zu 15 statt wie bisher zu 30 Prozent erstattet.
Ab 2021 soll Homöopathie gar nicht mehr erstattet werden. Das hat das Gesundheitsministerium in Paris bekannt gegeben.
Gesundheitsministerin Agnès Buzyn erklärte der Tageszeitung LE PARISIEN, die Übergangszeit bis zum kompletten Stopp der Erstattung diene dazu, sich für Pädagogik Zeit zu nehmen. Sie sei sich dessen bewusst, dass ihre Maßnahme unpopulär sei. Diese werde aber weder die Ärzte davon abhalten homöopathische Mittel zu verschreiben, noch die Franzosen, diese zu kaufen.
Ende Juni hatte die Gesundheitsbehörde HAS eine ernüchternde Studie zur Homöopathie veröffentlicht. Darin heißt es, die Wirkung der Globuli sei mit der von Placebo zu vergleichen.
Besonders Hersteller homöopathischer Mittel wie der Pharmakonzern Boiron hatten in Frankreich gegen den Erstattungs-Stopp argumentiert. Boiron gehört weltweit zu den wichtigsten Herstellern von Homöopathie.
In Großbritannien wurde - außer in Schottland - die Erstattung von Homöopathie schon 2017 gestoppt, in Spanien werden keine Homöopathen mehr ausgebildet.