Weltklimarat: Landwirtschaft auf dem Prüfstand

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Von Euronews
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Fleischkonsum, Palmölplantagen, das sind Themen, die Wissenschaftler alarmieren. Wieder einmal ist der Tenor, dass sich etwas ändern muss, wenn wir unser Klima und unseren Wohlstand retten wollen – und zwar möglichst schnell.

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Fleisch, Gemüse, Getreide, ohne landwirtschaftliche Produkte wäre unser Überleben heute nicht denkbar. Aber wenn wir vom Klimawandel sprechen, von Verkehr, Stromproduktion und Ölverbrauch, wird die Landwirtschaft oft vergessen.

Eine Studie des Weltklimarates IPCC hinterfragt jetzt, welche Rolle die landwirtschaftliche Nutzung von Böden auf den Klimawandel hat - und andersherum, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Land und Böden hat. Das gesamte System der Nahrungsmittelversorgung, von der Produktion bis auf den Teller, müsste demnach überdacht werden.

"Durch bessere Landnutzung können landwirtschaftliche Flächen für Aufforstung und Bioenergie freigemacht werden, ohne Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit bei Nahrungsmitteln", so Debra Roberts von der Arbeitsgruppe des IPCC, "eine umsichtige Herangehensweise beim Thema Bioenergie verhindert ebenfalls Risiken für Nahrungsmittelsicherheit, Biodiversität und der Verschlechterung der Nutzflächen."

Es gibt aber auch Wissenschaftler, die sich an den Bioenergie-Plantagen stören. Die Ökosystemforscherin und Mitautorin des Berichtes Almut Arneth bezweifelt, dass die im Bericht auch thematisierten Aufforstungen bis hin zu Bioenergie-Plantagen ein guter Weg sind.

Ein Schlüsselelement beim Thema Klimawandel sind die Wälder. Sie speichern das klimawirksame Kohlendioxid, aber sie werden abgeholzt für Weideland oder Palmölplantagen, Nutzungen, die einen großen Teil zu den klimaschädlichen Emissionen weltweit beitragen. Die Folgen: Trockenheit und Wüstenbildung in einigen Regionen, Starkregen und Wirbelstürme in anderen. Ein Planet der Extreme entwickelt sich.

Beim Klimagipfel in Paris wurde vor vier Jahren ein ambitioniertes Ziel festgelegt: die Erderwärmung möglichst auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. Dieses Ziel ist dem Report zufolge über den Landflächen bereits verfehlt. Die gute Nachricht: noch scheinen die Wissenschaftler nicht aufzugeben und liefern uns Handlungsempfehlungen, um das Schlimmste zu verhindern.

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