Ai Weiwei über China, Trump und Hongkong: die Zukunft ist düster

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Von euronews
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Er selbst wurde in seiner Heimat China verfolgt, seit 2015 lebt er in Berlin. Der Regimekritiker und Konzeptkünstler hat sich nun zur Lage in Hongkong geäußert, wo seit Monaten aufgebrachte Demonstranten auf die Straße gehen.

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Die Entwicklung der Situation in Hongkong gibt Anlass zu Besorgnis - so die Einschätzung des in China verfolgten Regimekritikers und Konzeptkünstlers Ai Weiwei. Eine Zunahme der Gewalt sei zu beobachten, so Ai Weiwei am Montag in Berlin.

"Sie können sehen, dass die Regierung ihre Strategie wechselt. Sie gingen brutaler gegen die Demonstranten vor, nachdem Herr Trump gesagt hat, dass es sich um eine Angelegenheit zwischen Hongkong und China handelt, dass er sich nicht einmischen werde. Das war ein sehr schlechtes Zeichen. Die USA sollten Freiheit und Demokratie unterstützen und die Redefreiheit. Für eine Führungsmacht ist es sehr unangebracht, solch ein Signal an eine autoritär regierte Gesellschaft zu senden. Herr Trumps Kommentar wird noch mehr Leben kosten und mehr Blut vergießen", so Ai Weiwei.  

Wenn er von "der Regierung" spricht, wer ist damit gemeint? Hongkong oder Peking?

Ai Weiwei: "Hongkong kann ja gar nichts allein enscheiden, sie müssen immer Peking fragen. Und China hat keine Verhandlungsstradition, sie sind sehr stur und sehr ignorant. Das ist eine autoritäre Gesellschaft und deshalb sieht die Zukunft düster aus. Wir hoffen auf Frieden. Aber es kann alles passieren."

Ai Weiwei weiß, was geschehen kann, wenn man sich mit Peking anlegt. In seiner Heimat war er mehrere Monate inhaftiert, jahrelang durfte er nicht reisen. Seit 2015 lebt er in Berlin, hat aber nun angekündigt, Deutschland verlassen zu wollen. Dort gebe es keinen Raum für offene Debatten.

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