Die italienische Justiz ordnet an: die Migranten und Flüchtlinge von der der OPEN ARMS dürfen in Sizilien an Land gehen.
Italiens Justiz hat an diesem Dienstagabend entschieden: die mehr als 100 Flüchtlinge und Migranten an Bord der "Open Arms" dürfen in Sizilien an Land gehen.
Auf dem spanischen Rettungsschiff "Open Arms", spielten sich dramatische Szenen ab. 14 Flüchtlinge waren aus Verzweiflung über Bord gesprungen. Die italienische Küstenwache rettete sie aus den Fluten, alle sind auf die Insel Lampedusa gebracht worden. "Die Situation ist außer Kontrolle", berichtet die Hilfsorganisation Proactiva Open Arms.
Die spanische Regierung wollte zuvor ein Marineschiff schicken. Die "Audaz" sollte die "Open Arms" von Lampedusa bis zum Hafen von Palma de Mallorca begleiten. Das Schiff wurde seit dem Morgen nahe der andalusischen Stadt Cádiz für die Überfahrt vorbereitet. Die Regierung in Madrid hielt dies am Dienstag für die angemessenste Lösung.
An Bord des Schiffs befinden sich etwa 100 Migranten, die zum Großteil vor fast drei Wochen gerettet wurden. Die Hilfsorganisation teilte mit, man könne angesichts der prekären Lage an Bord, nicht allein noch tagelang quer über das Mittelmeer fahren.
Verteidigungsministerin Margarita Robles erklärte, "angesichts der humanitären Notlage an Bord dürfe niemand wegschauen". Gleichzeitig kritisierte sie den italienischen Innenminister Matteo Salvini, "er kümmere sich nicht um Menschenleben, sondern nur um seinen Wahlkampf".
Über eine mögliche neue Tragödie im Mittelmeerraum berichtet die Website "Alarm Phone". Die Flüchtlingsinitiative berichtet, dass ein Fischer am Sonntag drei Menschen aus einem Schiffswrack vor der Küste Libyens gerettet hat. Mehr als 100 Flüchtlinge könnten bei dem Unglück ums Leben gekommen sein.