Trump brüskiert Dänemark, weil er Grönland nicht kaufen darf

Trump brüskiert Dänemark, weil er Grönland nicht kaufen darf
Von Sabine Sans& dpa
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Der US-Präsident sagt Staatsbesuch in Kopenhagen ab.

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US-Präsident Donald Trump hat seinen Staatsbesuch in Kopenhagen abgesagt. Auf Twitter schrieb er zur Begründung: "Dänemark ist ein sehr besonderes Land mit unglaublichen Menschen". Weil Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen aber kein Interesse daran zeige, über einen Verkauf von Grönland zu sprechen, werde er den Besuch auf unbestimmte Zeit verschieben. Die Ministerpräsidentin habe den USA und Dänemark "einen sehr großen Aufwand" erspart, indem sie so direkt gewesen sei, dafür danke er ihr, fügte Trump hinzu. Er freue sich darauf, "irgendwann in der Zukunft" ein neues Treffen zu vereinbaren.

Kopenhagen wäre die letzte Station von Trumps Europa-Reise gewesen, die ihn an diesem Samstag zunächst zum G7-Gipfel der wichtigen Industriestaaten USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan ins französische Biarritz führt. Am 31. August kommt Trump dann nach Polen, einem seiner engsten Verbündeten in Europa - danach wäre er nach Kopenhagen gereist.

Trumps Kaufinteresse sorgte international für Befremden

Trumps Kaufinteresse an Grönland hatte international Verwunderung und Befremden ausgelöst - aber vor allem auf der Insel selbst und in Dänemark:

"Grönland steht nicht zum Verkauf. Grönland ist nicht dänisch. Grönland gehört zu Grönland. Ich hoffe sehr, dass diese Idee nicht ernst gemeint ist" , sagte die dänische Ministerpäsidentin am Sonntag bein einem Besuch auf Grönland.

Aber Trump war es ernst, denn er witterte einen guten Deal: Einen Kauf der Arktisinsel - die autonom ist, aber zum dänischen Königreich gehört und auf der die USA einen Luftwaffenstützpunkt betreiben - könnte "strategisch" interessant sein, sagte Trump am Sonntag. Dänemark verliere mit seiner Unterstützung für Grönland jedes Jahr viel Geld, argumentierte der zum US-Präsidenten mutierte Baumogul: "Im Grunde wäre es ein großes Immobiliengeschäft."

Auf die internationale Ablehnung seiner Geschäftsidee reagierte Trump mit einem selbst für seine Verhältnisse bizarren Tweet: In einer Fotomontage verschickte er das Bild eines golden glänzenden Trump-Towers, der in eine armselig wirkende Hüttensiedlung an einer Küste montiert wurde. Der Text dazu: "Ich verspreche, dass ich das Grönland nicht antun werde!" Das dürfte ironisch gemeint gewesen sein, die eigentliche Botschaft: Ich bringe Euch Wohlstand:

Grönland: strategisch und wirtschaftlich interessant

Mehr als 80 Prozent der Insel sind von Eis bedeckt, das aufgrund der globalen Erwärmung immer mehr zurückgeht. Dadurch wird die Erschließung von bislang unzugänglichen Bodenschätzen möglich.

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