Yoga und andere Aktivitäten: Berlin feiert 100 Jahre Bauhaus

Yoga und andere Aktivitäten: Berlin feiert 100 Jahre Bauhaus
Copyright Bauhaus Kooperation 2019Markus Hawlik
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Von Carolin Kuter
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100 Jahre nach der Gründung des Bauhaus kann man derzeit auf Berliner Dachterrassen Menschen beobachten, die sich im wahrsten Sinne des Wortes für die Kunst verbiegen. Die deutsche Hauptstadt feiert das Jubiläum mit einer Festivalwoche.

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Schnörkellose Formen und das charakteristische Flachdach: 100 Jahre nach der Gründung der Bauhaus-Schule kann man in dieser Woche auf ausgewählten Dachterassen Berlins Menschen beobachten, die sich im wahrsten Sinne des Wortes für die Kunst verbiegen. Die deutsche Hauptstadt feiert die Ideen der Bauhaus-Lehre mit einer Festivalwoche. 

Unter anderem können Fans auf den Dachterrassen von Gebäuden, die von Bauhaus-Architekten oder deren Nachfolgern entworfen wurden, klassische und weniger klassische Yoga-Übungen machen. Sarah Elsing leitet einen der Kurse: "Wir gehen durch die verschiedenen Punkte, Linien, Striche und Quadrate und werden zum Marcel-Breuer-Tisch oder zur Wagenfeld-Lampe und fühlen, wie es sich so anfühlt, ein Marcel-Breuer-Tisch zu sein."

Der Tisch und die Lampe sind zwei Klassiker der Kunsthochschule, die nach dem Ersten Weltkrieg Aufbruch verkörperte, Kunst und Handwerk vereinen wollte und nach dem Leitsatz "Form folgt Funktion" funktionierte. Im Jubiläumsjahr hat das Bauhaus-Museum Weimar einen Neubau bezogen. Dort wurde das Staatliche Bauhaus 1919 vom Architekten Walter Gropius gegründet, bevor die Schule 1925 nach Dessau weiterzog. Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus musste das Bauhaus 1932 unter Ludwig Mies van der Rohe nach Berlin ziehen, wo es nur bis 1933 überlebte. 

In der Hauptstadt können sich Besucherinnen und Besucher unter anderem im Festivalzentrum über die Geschichte der Schule und ihre Ideen informieren. Zudem gibt es an verschiedenen Orten Workshops, Lesungen und Stadtführungen. Laut dem Leiter der Bauhauswoche Berlin auch eine Möglichkeit, unterschiedliche Zeitgeister zu verstehen. "Es gab natürlich eine Postmoderne und in dieser Postmoderne wurden ganz viele dieser Dinge wieder zurückgenommen", so Christoph Tempel. "Heute gibt es so eine Idee, dass man nachverdichten muss, dass die Städte ganz dicht werden müssen. Das Bauhaus hat schon noch versucht, die Sachen etwas auseinanderzuziehen. Insofern gibt es diese Ideen noch, aber sie spielen nicht mehr ganz diese Rolle, die sie in den 50er und 60er Jahren gespielt haben."

Die Bauhauswoche Berlin endet am Sonntag mit der Eröffnung des neu gebauten Bauhausmuseums in Dessau.

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