Alba Berlin schafft Cheerleader ab

Symbolbild: Cheerleading-Team "Albadancers"
Symbolbild: Cheerleading-Team "Albadancers" Copyright Lear 21 [CC BY-SA 3.0]
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Von Euronews mit dpa
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Der Basketballverein Alba Berlin schafft seine Cheerleader ab. Diese passten nicht mehr in unsere Zeit, hieß es.

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Nach 25 Jahren verzichtet Basketball-Bundesligist Alba Berlin mit Beginn der neuen Saison auf seine Cheerleader. Der Verein sei «zu der Überzeugung gekommen, dass das Auftreten junger Frauen als attraktive Pausenfüller bei Sportevents nicht mehr in unsere Zeit passt», wurde Albas Geschäftsführer Marco Baldi auf der Webseite des Clubs zitiert. Bei den Heimspielen sei der Eindruck entstanden, «dass Frauen bei Alba vor allem für die tanzende Pausenunterhaltung zuständig sind, während Männer Basketball spielen», meinte Baldi weiter.

Die Realität im Verein sei eine andere. «Mit unserem breiten Jugendprogramm sind wir ein wichtiger Sozialakteur geworden, der Mädchen und Jungen gleichermaßen für unseren Sport begeistert», sagte er. «Wir wollen zukünftig noch stärker fördern, dass Frauen im Basketball als Spielerinnen sichtbar und zu Vorbildern werden.» Alba hat nach Baldis Aussagen die mit Abstand größte Mädchen- und Frauenbasketballabteilung Deutschlands.

Der Geschäftsführer würdigte zugleich die Cheerleader. «Die Alba Dancers haben in den letzten 25 Jahren Tolles geleistet», meinte er. Sie seien mehrmals als das beste Danceteam Europas ausgezeichnet worden. «Es ist uns bewusst, dass nicht wenige Fans die Alba Dancers vermissen werden.» Die Berliner starten am Samstag (18.00 Uhr) mit dem Pokal-Achtelfinal-Spiel gegen s.Oliver Würzburg in die Saison.

Nach der von Alba Berlin angekündigten Abschaffung der Cheerleader-Aufführungen bei den Basketball-Spielen will der FC Bayern die Situation im eigenen Verein zunächst prüfen. Dabei sollen nach dem Willen der Verantwortlichen vor allem die Cheerleader angehört werden. «Am Ende muss man die Mädchen fragen», sagte Vereinspräsident Uli Hoeneß am Freitag in München. Alba-Chef Marco Baldi hatte mitgeteilt, künftig bei den Spielen keine Cheerleader mehr einzusetzen, weil «das Auftreten junger Frauen als attraktive Pausenfüller bei Sportevents nicht mehr in unsere Zeit passt».

Der Argumentation stimmte Hoeneß zu. «Wenn man dies macht, nur um junge Frauen zu präsentieren, die möglichst wenig anhaben, dann ist die Entscheidung von Berlin richtig», sagte er. «Aber ich sehe das bei uns als Sport und habe nicht das Gefühl, dass es darauf angelegt ist, die Mädchen vorzuführen.» Auch Basketball-Geschäftsführer Marko Pesic sagte: «Wenn ich mir unsere Mädels anschaue und sehe, wie oft und hart die trainieren, dann ist das nicht Tanzen, sondern Sport.» Auch er sprach sich dafür aus, die Cheerleader selbst zu befragen.

Das Thema sei zuletzt bereits intern besprochen worden, hieß es von Vereinsseite. Das Publikum sei bislang dafür, «dass diese Gruppe ein Bestandteil des Spieltages ist», sagte ein Bayern-Sprecher.

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