Mexiko: Gedenktag für die 43 verschwundenen Studenten

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Copyright  REUTERS/Henry Romero
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Von Euronews mit dpa
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Genau fünf Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko haben deren Familien im Parlament demonstriert und die Aufklärung des Falls gefordert.

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Genau fünf Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko haben deren Familien im Parlament demonstriert und die Aufklärung des Falls gefordert. Die Eltern der Studenten hielten am Donnerstag in der Abgeordnetenkammer in Mexiko-Stadt Plakate mit Porträtbildern ihrer Kinder. Zusammen mit den Abgeordneten zählten sie bis 43 und riefen: «Lebend habt ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück!»

Die Familien waren zum Jahrestag der Verschleppung der Studenten in die Hauptstadt gereist. Später nahmen sie gemeinsam mit Tausenden anderen Menschen an einem Protestmarsch durch das Stadtzentrum teil. Dabei kam es auch zu Sachbeschädigungen.

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Bei der Demo kam es zu Ausschreitungen.REUTERS/Henry Romero

Polizisten hatten die 43 Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in der Nacht zum 27. September 2014 in Iguala im Bundesstaat Guerrero verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Den offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und verbrannt. Unabhängige Untersuchungen zweifeln das allerdings an.

Die Einzelheiten und Hintergründe der Tat sind noch immer unklar. Es gab mehr als 140 Festnahmen, verurteilt wurde bislang aber niemand. Bis auf einen Knochen wurden auch keine Überreste gefunden. Inzwischen führte das Militär Ausgrabungen auf einer Mülldeponie in der Nähe von Iguala durch, wie vor wenigen Tagen bekannt wurde.

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Demo für die 43 verschwundenen Studenten.REUTERS/Henry Romero

Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador lobte bei seiner täglichen Pressekonferenz am Donnerstag eine Belohnung von zehn Millionen Peso (rund 466 000 Euro) für Hinweise aus, die zur Festnahme des Verdächtigen Alejandro Tenescalco führen. Dieser war zum Zeitpunkt der Tat ein ranghoher Beamter der Polizei von Iguala. López Obrador trug ein T-Shirt, auf dem «Ayotzinapa» geschrieben stand. Mit dem ersten Erlass seiner Amtszeit hatte er im Dezember eine «Wahrheitskommission» zu dem Fall eingesetzt.

Hier können Sie eine Doku des Berliner Filmemachers Oliver Stiller zum Verschwinden der 43 Studenten ansehen.

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