Portugal wird wohl links bleiben.
Bei der Parlamentswahl in Portugal können die regierenden Sozialisten am Sonntag mit einem großen Triumph rechnen. Laut den neuesten Umfragen soll Premierminister Antonio Costa auf rund 38 Prozent kommen. Eine absolute Mehrheit ist somit zwar unwahrscheinlich, aber zukünftig würden die Sozialisten nur die Unterstützung einer Partei benötigen.
Bisher war Costas Minderheitsregierung auf die Stimmen einer bunten Mischung von Linksaußen-Parteien angewiesen. Dennoch konnte der 58-Jährige im früheren Euro-Krisenland für Wachstum und Stabilität sorgen. Völlig sorgenfrei blickt der Ex-Bürgermeister Lissabons aber nicht in die Zukunft. Der marxistische Linksblock - ein bisheriger Unterstützer von Costas Regierung - könnte ebenfalls Stimmengewinne erzielen und damit bei einer zukünftigen Zusammenarbeit mehr Bedingungen stellen. Die vielen Streiks der vergangenen Monate fordern zusammen mit dem Linksblock mehr Sozialausgaben.
Der konservativen Oppositionspartei PSD unter Parteichef Rui Rio werden nur 26 Prozent vorhergesagt. Damit würde sie auf den zweiten Platz zurückfallen und weit hinter den Sozialisten liegen. Es herschen schwere Zeiten für Portugals Konservative. Nach Jahren der Sparpolitik hatten sie bei der letzten Wahl ihre absolute Mehrheit verloren und mussten in die Opposition gehen.