Sánchez dankt Polizisten und wird ausgebuht

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Von Euronews
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Spaniens geschäftsführender Ministerpräsident Pedro Sánchez weilte zu einem heiklen Besuch in Barcelona.

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Es gehe darum, das Zusammenleben wiederherzustellen sowie die Rechte und die Sicherheit aller Bürger in Katalonien zu gewährleisten, sagte Spaniens geschäftsführender Ministerpräsident Pedro Sánchez im Rahmen seines Besuches in Barcelona. Abgeschottet von Demonstranten tauschte er sich in der Hauptstadt der Unruheregion unter anderem mit Polizisten aus. Zudem sprach er mit Bürgermeisterin Ada Colau. Zu einem Treffen mit Regionalpräsident Quim Torra - ein Unabhängigkeitsbefürworter - kam es nicht.

„In dieser Lage ist es ganz wichtig, Maß zu halten. Dafür stehen die staatlichen Sicherheitskräfte, die das Zusammenleben, welches jetzt in Frage steht, sichern. Sie sind ein Muster an Professionalität“, so Sánchez.

Von Demonstranten wurde Sánchez ausgebuht, als er das Polizeipräsidium von Barcelona verlies. „Es sieht so aus, als wolle er mit den Menschen hier nicht sprechen, auch nicht mit seinem Vertreter in Katalonien. Er achtet die Menschenrechte nicht: Zum Beispiel besucht er nur verletzte Polizisten, aber keine verletzten Demonstranten, die gewaltlos protestiert haben“, klagt ein Demonstrant. Ein anderer meint: „Ja, es ist eine verzwickte Lage. Es wird immer ein Vor und ein Nach dem Gerichtsurteil geben. Nichts ist geklärt, wie manche meinen. Die Lage ist durch die Gerichtsentscheidung noch schlimmer, jetzt ist sie endgültig festgefahren.“

Vor einer Woche waren führende katalanische Separatisten in Madrid zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt worden. Das löste teils gewaltsame Proteste in Katalonien aus.

euronews-Reporterin Cristina Giner schätzt das Geschehen ein: „Die Spannung ist nicht nur auf den Straßen, sondern auch in der Politik zu spüren, da die Wahl am 10. November vor der Tür steht. Der Wahlkampf ist in vollem Gange, die Parteien - Unabhängigkeitsgegner und -befürworter - sind in ihren Aussagen sehr vorsichtig. Jeder Satz, jede Geste könnte Stimmen kosten. Es ist sehr schwierig, eine Möglichkeit zu finden, Druck aus der Situation zu lassen, die derzeit in Katalonien herrscht.“

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