Vorwurf der Wahlmanipulation: Bolivien kommt nicht zur Ruhe

Vorwurf der Wahlmanipulation: Bolivien kommt nicht zur Ruhe
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Von Euronews mit Reuters, dpa, AFP
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Heftige Proteste halten Bolivien nach der Präsidentschaftswahl in Atem.

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Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Bolivien ist es in La Paz erneut zu schweren Unruhen gekommen. In der Nähe der Wahlbehörde, die weiterhin mit der Stimmauszählung beschäftigt war, stießen Demonstranten mit der Polizei zusammen. Die Oppositionsanhänger errichteten Barrikaden. Außerdem zündeten sie Feuerwerkskörper und forderten die Menschen damit dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen. Die Demonstranten werfen der Wahlbehörde Stimmanipulation zugunsten des linken Amtsinhabers Evo Morales vor.

Der Unmut bei seinem größten Herausforderer, dem Ex-Präsidenten Carlos Mesa, ist groß:

"In diesem Moment, nur wenige Meter von uns entfernt, wird ein riesiger Betrug begangen, der uns glauben machen will, dass es keine zweite Runde geben wird. Das Land wird belogen, sie drehen Euren Stimmen den Rücken zu und berauben uns unserer Volkssouveränität."

Offzieller Wahlausgang weiter unklar

Abhängig vom Stand der bisherigen Auszählung ging Morales mal als Sieger der Wahl hervor, mal lief alles auf eine Stichwahl hinaus. Um in der ersten Runde zu gewinnen, braucht ein Kandidat die absolute Mehrheit oder mehr als 40 Prozent der Stimmen gepaart mit zehn Prozentpunkten Vorsprung auf den Zweitplazierten.

Vorwürfe er wolle eine Stichwahl verhindern, weist Evo Morales von sich. Für den bolivianischen Außenminister Diego Pary ist klar:

"Als Regierung ist es unser Interesse, dass der gesamte Prozess über die nötige Transparenz verfügt. Wir sind am meisten daran interessiert, dass alle Stimmen der Bolivianer gezählt werden. Und in diesem Zusammenhang bitten wir den Generalsekretär der OAS sobald wie möglich eine Kommission einzusetzen, die den gesamten Prozess der offiziellen Stimmauszählung der Wahlen vom 20. Oktober überprüfen soll."

Die Organisation Amerikanischer Staaten - OAS - hatte Wahlbeobachter nach Bolivien gesandt. Sie zeigten sich gegenüber den bisherigen Stimmauszählungen äußerst skeptisch und besorgt.

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