Aus Türkei zurück: Mutmaßliche IS-Anhängerin Nasim A. (21) in U-Haft

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Von Kirsten Ripper mit dpa, HR
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Eine der beiden Deutschen, die aus der Türkei nach Deutschland abgeschoben wurden, soll vom sogenannten IS bezahlt worden sein.

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Eine der beiden Frauen, die am Freitagabend von der Türkei nach Deutschland abgeschoben und in Frankfurt gelandet waren, ist inzwischen in Untersuchungshaft.

Laut dem HR stammt die 21-jährige Nasim A. aus Hessen. Sie war gemeinsam mit der 27 Jahre alten Haida R. aus Niedersachsen mit einem Linienflug nach Frankfurt gebracht worden. Gegen Haida R. liegt offenbar kein Haftbefehl vor. Nasim A. werden die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und in mindestens einem Fall Kriegsverbrechen zur Last gelegt.

Vom IS mit 100 US-Dollar pro Monat bezahlt

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wirft Nasim A. vor, Ende 2014 nach Syrien gereist zu sein, um im Herrschaftsgebiet des sogenannten "Islamischen Staates" (ISIL oder IS) zu leben. Dort soll sie 2014 oder spätestens Anfang 2015 einen IS-Kämpfer geheiratet haben. Mit ihm soll sie in den Irak gezogen sei. Nasim A. habe sich dort in einem Haus - das der IS ihnen zugeteilt hatte - um den Haushalt gekümmert. Dafür sei sie vom IS mit monatlich 100 US-Dollar bezahlt worden. Sie soll auch eine Kalaschnikow  besessen haben. Später sei Nasim A. mit ihrem Mann nach Syrien gezogen. Dort wurde sie Anfang 2019 von kurdischen YPG-Einheiten festgenommen und im Lager Al Hol festgehalten. Von dort konnte sie laut dpa fliehen. Nasim A. saß zuletzt in der türkischen Stadt Gaziantep in Abschiebungsgewahrsam.

Im Sommer hatte Deutschland mehrere Kinder von deutschen IS-Anhängern aus Al-Hol zurückgeholt.

Anfang der Woche war eine siebenköpfige Familie von der Türkei nach Deutschland zurückgeschickt worden. Der Vater kam in Untersuchungshaft.

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