Wahlsieger Johnson: "Erst Breakfast und dann Brexit"

Boris Johnson freut sich über eine klare Mehrheit im neuen Unterhaus
Boris Johnson freut sich über eine klare Mehrheit im neuen Unterhaus Copyright Reuters/TOBY MELVILLE
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Von Alexandra Leistner
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Der Labour-Chef Jeremy Corbyn will seine Partei nicht in eine weitere Wahl führen, in einer Übergangsphase will er aber Vorsitzender bleiben.

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Die Pattsituation im Brexit-Streit scheint gelöst zu sein: Die britischen Konservativen haben bei der Parlamentswahl eine klare Mehrheit gewonnen.

Boris Johnsons Partei gewann unter anderem Wahlkreise in Nord-England, die sich seit Generationen in den Händen der oppositionellen Labour Party befanden.

Johnson sagte, seine Partei hätte jetzt ein Mandat, "um den Brexit durchzuziehen".

"Die Wahl gibt uns die Chance, den demokratischen Willen des britischen Volkes zu respektieren, dieses Land zum Besseren zu verändern und das Potenzial des gesamten Volkes freizusetzen".

Jeremy Corbyn nannte es eine enttäuschende Nacht und sagte, er werde Labour nicht in eine zukünftige Wahl führen. Einen sofortigen Rücktritt schloss er aber aus. In einer ersten Zeit der Diskussion für eine Neuausrichtung seiner Partei wolle er noch Vorsitzender bleiben.

Lesen Sie mehr: Was Sie über die Wahl in Großbritannien wissen müssen - in 222 Wörternund einem Video

Eine Ipsos Mori Nachwahlbefragung sagte den Konservativen 368 Sitze vorher, Labour 191, der Scottish National Party (SNP) 55 und den Liberaldemokraten 13.

Auch die Vorsitzende der Liberal Democrats hat allen Grund, enttäuscht zu sein: Jo Swinson hat ihre Mandat im Wahlkreis East Dunbartonshire verloren. In einer ersten Reaktion sagte sie: "Diese Ergebnisse werden Angst und Entsetzen hervorrufen", so die Schottin.

Ein neues, anderes Referendum?

Zwar scheint in den EU-Austritt jetzt Schwung gekommen zu sein - Johnson kann mit seiner Mehrheit im Parlament sein Versprechen, bis Ende Januar 2020 den Brexit zur Realität zu machen, einlösen.

Doch ein anderes Referendum wird mit dem Wahlergebnis immer wahrscheinlicher: Das stark prognostizierte Abschneiden der SNP lässt eine zweite Abstimmung über die schottische Unabhängigkeit von Großbritannien erwarten.

Schottlands Erste Ministerin Nicola Sturgeon will ein unabhängiges Schottland in die EU führen.

Die folgende Grafik wird laufend mit den neu eintreffenden Ergebnissen aktualisiert.

Die auf Nachwahlbefragung basierende Ipsos Exit-Poll sieht die Konservativenmit 44% vorne, Labour kommt demnach auf 33%.

Und so sieht das neue Parlament aus

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