Der Sacharow-Preis ist an den uigurischen Menschenrechtler Ilham Tohti verliehen worden. Da er in Haft sitzt, nahm seine Tochter die Auszeichnung entgegen.
Der Sacharow-Preis für Menschenrechte ist vom Europäischen Parlament in Abwesenheit an den uigurischen Wissenschaftler und Aktivisten Ilham Tohti verliehen worden. Tohtis Tochter Jewher Ilham nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen. Sie appellierte an die EU, China für den Umgang mit den UigurInnen zur Verantwortung zu ziehen. Sie wisse nicht, wo sich ihr Vater derzeit aufhalte, glaube aber fest daran, dass er noch am Leben sei.
Ilham Tohti wurde 2014 wegen Separatismus zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Wirtschaftswissenschaftler hatte die Benachteiliung der zumeist muslimischen UigurInnen in der autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas kritisiert. Zudem gründete er eine Webseite, die über die Problematiken der Minderheit berichtete. Er gilt als moderater Aktivist, der zum Dialog aufrief.
Die Pekinger Zentralregierung wirft ihm unter anderem vor, Unruhen angestachelt zu haben. Er war auch vor 2014 mehrfach unter Hausarrest gesetzt und verhaftet worden.