Der ehemalige Priester Bernard Preynat sagte, er sei sich damals nicht bewusst gewesen, dass seine Taten solche Auswirkungen auf die Opfer haben könnten.
In der französischen Metropole Lyon hat der Prozess gegen den ehemaligen Priester, Jugendbeauftragten und Leiter der katholischen Pfadfinder (in Sainte-Foy, einem Stadtteil von Lyon) Bernard Preynat, begonnen. Dem 74-Jährigen werden Taten von vor 30 Jahren vorgeworfen: Sexuelle Nötigung und sexueller Missbrauch von Minderjährigen. Preynat hat die Taten nie abgestritten und wurde bereits von einem Kirchengericht aus dem Klerikerstand entfernt. Das Kirchengericht prüft momentan auch finanzielle Entschädigungen für die Opfer. Die Höchststrafe für Preynat wären zehn Jahre Gefängnis.
Valerie Gauriat war für Euronews im Gericht. Sie berichtet: "'Ich bin sprachlos und es tut mir sehr Leid, was ich getan habe.' Das waren die Worte von Bernard Preynat, nachdem Francois Devaux sich geäußert hatte. Preynat hat seine Schuld eingestanden, aber er sagte, es sei ihm nicht bewusst gewesen, dass seine Taten solche Auswirkungen auf das Leben seiner Opfer und deren Familien haben könnten. Francois Devaux hat dem Gericht dies heute vor Augen geführt. Devaux betonte auch, Ziel des Prozesses sei, dass sich solche Taten nicht mehr wiederholten. Nicht nur in der katholischen Kirche, die immer wieder von Missbrauchsskandalen auf der ganzen Welt erschüttert wird."