Paris: Polizei räumt erneut illegales Flüchtlingslager

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Copyright AFP / Philippe Lopez
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In Paris haben die Behörden erneut ein illegales Flüchtlingslager geräumt. Mehr als 1400 Menschen lebten in Zelten und Baracken.

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In Paris haben die Behörden erneut ein wildes Flüchtlingscamp geräumt. Hunderte Menschen hatten hier am Rande der nördlichen Stadtautobahn in Zelten und Baracken gelebt. Nach Angaben der Regionalverwaltung wurden mehr als 1400 Migranten in Sporthallen und Auffangzentren gebracht, darunter 93 Kinder in 249 Familien und fast 1200 Männer, die alleine unterwegs sind. 

Wilde Lager sind für die Stadt Paris ein Dauerproblem. Dazu Bürgermeisterin Anne Hidalgo: "Es ist in Europa und überall auf der Welt dasselbe: Wir Großstädte müssen unsere Aufgabe erfüllen und die Menschen aufnehmen und das ist es, was wir mit Hilfe des Staates versuchen. Das heißt nicht, dass jeder ein Aufenthaltsrecht in Paris oder Frankreich bekommt, aber dass die Menschen nicht monatelang wie hier auf der Straße leben müssen."

Es war bereits die 60. Räumung eines Flüchtlingslagers in Frankreich seit 2015. Im November zerstörte die Polizei in Paris ein Lager, in dem etwa 1600 MigrantInnen lebten. Der Innenminister lobte, dass die Migranten aufgrund der hohen Polizeipräsenz nicht an diesen Ort zurückgekehrt seien. Das jetzt geräumte Lager lag in direkter Nachbarschaft. 

Hilfsorganisationen kritisieren mangelnde Plätze in Auffangzentren und dass es wenig Informationen gibt. "Die Behörden sagen uns nicht, wo die Menschen hingebracht werden", so Philippe Caro von der Organisation "Solidarité Migrants Wilson". "Wir müssen an deren Gutwilligkeit glauben, daran, dass die Menschen gut behandelt werden, dass ihre Rechte respektiert werden. Wir können nur versuchen, die Listen der Unterkünfte zu bekommen, in die sie gebracht werden."

Die Hilfsorganisationen fürchten zudem die Ausweisung von MigrantInnen, die aufgrund der europäischen Dublin-Regelung zum Asyl illegal im Land sind. Die Pariser Polizei begründete die Räumung auch mit den Bedenken der AnwohnerInnen, die um ihre Sicherheit fürchten.

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