Milliardenverluste: Italien ächzt unter dem Coronavirus

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Weniger Urlauber, ausgefallene oder verschobene Veranstaltungen: Auch wirtschaftlich schlägt der Erreger voll zu.

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Das Coronavirus Covid-19 hat das Reiseland Italien fest im Griff. Viele Urlauber bleiben aus Angst vor einer Ansteckung mit der Krankheit fern. Der italienische Gastgewerbeverband befürchtet, dass allein 40 Prozent der Reisen in die besonders beliebte Stadt Venedig abgesagt werden könnten.

Rückbuchungen bis Juni

Giuseppe Roscioli, Vizepräsident des italienischen Gastgewerbeverbandes, sagt: „Für Ostern und die folgenden Monate sind seit Freitag immer mehr Buchungen rückgängig gemacht worden. Wegen der neuen Fälle in der Lombardei sowie in Venetien und wegen des Echos in der internationalen Presse gibt es sogar Rückbuchungen bis Juni. Das ist landesweit der Fall, vor allem aber im Norden.“

In Mailand, der nach Rom zweitgrößten Stadt des Landes, ist das öffentliche Leben wegen Covid-19 stark beeinträchtigt.

„Es ist entschieden worden, dass die Mailänder Möbelmesse als eine der wichtigsten Veranstaltungen der Stadt von Ende April auf Juni verschoben wird. An der Möbelmesse hängen 60 000 Arbeitsplätze“, berichtet euronews-Reporterin Marta Brambilla Pisoni.

In Teilen Italiens dürfen bis zum 1. März keine Sportveranstaltungen durchgeführt werden. Ausnahmen bestehen für einige Wettkämpfe, zu denen dann aber Zuschauer keinen Zutritt haben. In der ersten italienischen Fußballliga Serie A fielen bereits Spiele aus.

„Wir werden die Lage täglich begutachten, sodass eine mögliche Ausweitung der Maßnahmen vor dem 1. März, also am Ende dieser Woche, in die Wege geleitet werden würde. Ich hoffe, dass wir die Lage bald im Griff haben werden und dass wir die Zahl der betroffenen Gebiete auf weniger als sechs begrenzen können“, so Vincenzo Spadafora, Italiens Minister für Jugend und Sport.

Die italienische Fremdenverkehrsbranche geht einer Schätzung zufolge davon aus, dass sich die Verluste aufgrund des Coronavirus auf rund fünf Milliarden Euro belaufen werden. Selbst wenn es eine sofortige Lösung gäbe, wäre die diesjährige Urlaubssaison immer noch stark betroffen.

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