der Urnengang am Samstag könnte eine dramatische Weichenstellung für die Demokratie in der Slowakei bedeuten: Mafia-Staat oder normales EU-Mitglied?
Letzte Vorbereitungen für die letzte Schlacht im slowakischen Wahlkampf.
Die Spitzen der Parteien vor einer Live-Fernsehdebatte.
Für den amtierenden Ministerpräsidenten die Erkenntnis, dass die alten Parteilinien nicht länger existieren.
Es sei nicht länger ein Kampf zwischen Ideologien oder Programmen, sagt Peter Pellegrini.
Dass etwa Sozialdemokraten mit dem rechten Flügel kämpften oder so ähnlich.
Die Zukunft der slowakischen Politik könnten Parteien mit Kandidaten sein, die über keinerlei Erfahrungen verfügten.
Das könne eine Gefahr für die Stabilität des Landes und für die Europäische Union sein.
Das ist einer von Pellegrinis Herausforderern auf der äußersten Rechten, in Umfragen auf dem dritten Platz.
Sie wollen eine Rückkehr zu christlichen Werten, Härte gegenüber Flüchtlingen und ein Ende der von ihnen so gesehenen Sonderbehandlung für die Minderheit der Roma.
Doch das alles beherrschende Wahlkampfthema ist die Korruption, praktisch ein Staat im Staate, wie es die Enthüllungen nach dem Mord am Journalisten Jan Kuciak vor zwei Jahren an den Tag gebracht haben.
Die Tat schockierte das Land, und viele Wähler laufen in Scharen zu den Populisten über.
Die Mafia habe Kuciak ermordet, so der Oppositionsabgeordnete Eduard Heger.
Der Grad der Korruption in der Slowakei sei enorm hoch, die Menschen glaubten, nirdgendwo sonst in der EU sei es so schlimm.
Die Menschen wollten aber in einem normalen mitteleuropäischen Land leben.
Die Wahl am Samstag ist ein Scheidepunkt, meint die Zeitungsredakteurin Beata Bologova.
Das Land sei definitiv am Scheideweg. Die Entscheidung sei, wolle man einen Mafia-Staat oder eine Standard-Demokratie, wo die Prinzipien der Rechtstaatlichkeit gelten.
Andernfalls gehe man den Weg Ungarns.
Doch ganz gleich, wie die Wahl ausgeht, die slowakische Politik hat sich bereits auf Jahre hinaus verändert.