Syrien-Krise: Gegenschläge der Türkei nach 33 toten Soldaten

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Von Sebastian Zimmermann mit dpa, AFP
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Die Nato kam am Freitag zu einem Sondertreffen zusammen. Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Syrien und Russland zur Einstellung der Kämpfe auf.

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Nach dem Tod von türkischen Soldaten bei einem syrischen Luftangriff wächst die Angst vor einem Krieg zwischen der Türkei und Syrien und dessen Verbündeten Russland.

Am Freitagabend meldete eine Nichtregierungsorganisation, laut AFP, dass 31 syrische Soldaten bei türkischen Luftschlägen getötet wurden. Die Angriffe der Türkei gelten als Gegenschlag zu dem Luftangriff, bei dem 33 türkische Soldaten ums Leben kamen.

Angesichts der Eskalation des Konflikts kam die Nato am Freitag zu einem Sondertreffen zusammen. Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Syrien und Russland zur Einstellung der Kämpfe auf:

Die Bündnispartner verurteilen die fortgesetzten rücksichtslosen Luftangriffe des syrischen Regimes und Russlands in der Provinz Idlib. Ich fordere sie auf, die Offensive zu beenden, das Völkerrecht zu respektieren und die Bemühungen der Uno um eine friedliche Lösung zu unterstützen.
Jens Stoltenberg
Nato-Generalsekretär

Das russische Außenministerium teilte mit, die Angriffe Moskaus galten einer Al-Kaida-nahen Miliz, die versucht habe, eine Offensive auf syrische Regierungstruppen zu starten. Dabei seien die türkischen Soldaten unter Beschuss gekommen.

Wir sollten uns darauf einigen, wie wir den Ländern in der Region helfen können, wie wir jedem dieser Länder zu mehr Frieden und Stabilität verhelfen können. Lassen Sie uns von kolonialen oder neokolonialen Geschäftspraktiken in dieser Region absehen.
Sergei Lawrow
Außenminister Russland

Russland weist Vorwürfe zurück

Nach Angaben Russlands hätten sich in dem betroffenen Gebiet keine Einheiten der türkischen Streitkräfte aufhalten sollen. Das hätten die von der Türkei an Russland übermittelten Koordinaten belegt.

Idlib ist das letzte große Rebellengebiet in Syrien. Die Türkei unterstützt in dem Konflikt islamistische Rebellen. Zusammen mit Russland als Schutzmacht der syrischen Regierung hatte sie ein Abkommen getroffen, um in Idlib eine Deeskalationszone einzurichten.

Moskau und Ankara weiterhin in Kontakt

Russland und die Türkei setzen ihre bilateralen Gespräche am Freitag fort. Nach Angaben des Kremls wurden, auf Initiative Ankaras, Telefonate zwischen den Präsidenten Putin und Erdogan geführt - man arbeitet an einem zukünftigen Treffen.

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