Bollwerk griechische Grenze

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Von Apostolos StaikosEuronews mit dpa, afp
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Mit Tränengas und einem großen Personalaufgebot will die griechische Armee Grenzübertritte von Flüchtlingen und Migranten verhindern.

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Mit Tränengas, Blendgranaten und einer Vielzahl an Einsatzkräften wollen die griechische Polizei und die Armee an der Grenze zur Türkei, Durchbrüche von Flüchtlingen und Migranten verhindern. Immer wieder versuchen Menschen, nach Griechenland zu gelangen, die meisten von ihnen werden gestellt.

euronews-Mitarbeiter Apostolos Staikos berichtet: „Ich befinde mich hier am Grenzübergang Kastanies in Evros. Wie Sie sehen, haben sich hier hunderte Flüchtlinge versammelt und skandieren Sprechchöre wie „Frieden, Frieden“ oder „Griechenland“. Sie fordern das Land auf, die Grenze zu öffnen. Nach Angaben der griechischen Behörden haben auf der anderen Seite rund 10.000 Flüchtlinge ihr Lager aufgeschlagen und Zelte aufgestellt.“

Die griechische Armee hat angekündigt, im Bezirk Evros Militärmanöver mit scharfer Munition durchzuführen, auch Übungen der Marine an der Ostküste sind geplant.

Neben Polizei und Armee sind auch zusätzliche Rot-Kreuz-Helfer an die Grenze verlegt worden.

„Die Nothelfer und Freiwilligen des Griechischen Roten Kreuzes sind hier, um die Polizei und die Armee zu unterstützen, die in dieser Gegend im Einsatz ist. Sollte es die Armee für nötig erachten, dass wir einem Flüchtling oder Migranten helfen sollten, dann tun wir das. Aber wir benötigen die Befugnis der griechischen Behörden“, so Apostolos Karampaglidis vom Roten Kreuz.

Auf Schildern warnt die griechische Armee vor illegalen Grenzübertritten: „Sie werden zurückgeschickt“, heißt es dort.

Berichte über erste Tote

Zwei Tage nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan die Tore zur EU geöffnet hat, schwindet ihre Hoffnung, es tatsächlich über die Grenze zu schaffen. Doch noch wollen sie nicht aufgeben: „Das Leben hier in der Türkei ist ein Kampf, die Wirtschaft schlecht, alles ist so teuer", sagt ein Mann. „Wir kommen nicht über die Runden. Selbst wenn man eine Arbeit hat, reicht das Gehalt nicht aus. Deshalb wollen wir rüber nach Griechenland."

Doch Griechenland schottet sich ab – teils auch mit Gewalt. Grenzschützer sollen erneut Tränengas und Blendgranaten gegen Migranten eingesetzt haben. Inzwischen gibt es Berichte über erste Tote.

EU muss "ihren Teil der Last tragen"

Und Erdogan setzt weiter auf Konfrontation zur EU. „Wir haben die Grenze geöffnet und dann haben alle Europäer gerufen 'Macht sie wieder zu!'. Ich habe ihnen gesagt, zu spät, es ist passiert, sie ist offen. Jetzt müssen euren Teil der Last tragen."

Erdogans Vorwurf: Die EU lasse Ankara im Stich – sowohl mit dem Flüchtlingsstrom in der Türkei als auch in Syrien, wo zuletzt Dutzende türkische Soldaten bei einem Luftangriff getötet wurden.

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