Migranten im türkisch-griechischen Grenzgebiet

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Copyright Darko Bandic
Von Anelise Borges
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"Wir warten hier!"

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An der türkisch-griechischen Grenze ist viel Polizei zu sehen. Wir fahren durch die Straßen des kleinen Ortes Edirne auf der türkischen Seite.

Seit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verkündete, die Grenzen seien offen, ist der einst verschlafene Ort Zentrum der jüngsten Migrantenkrise geworden. Vor einem Cafe haben sich einige Syrer versammelt. Sie wollen in die EU.

Ali Baba Ali erzählt: "Ich habe im Internet gelesen, dass die Route offen sei, dass wir nach Europa reisen können. Darauf haben wir ja gewartet."

Die Gruppe Syrer kommt aus Idlib. Sie zeigen Bilder vom Krieg.

Das EU-Türkei-Abkommen von 2016 sieht vor, dass Ankara illegale Migration in Richtung EU verhindert. Im Gegenzug bekommt die Türkei sechs Milliarden Euro zur Versorgung syrischer Flüchtlinge.

Abdel Elkader Malicha sagt: "Wir warten weiter. Alle werden hier warten."

Die Situation an der Grenze ist weiter angespannt. Auf beiden Seiten stehen Militär und Polizei.

Riad Zaraa würde nach Syrien zurückgehen, aber nicht solange dort Krieg herrscht: "Seit zehn Jahren geht es in Syrien immer hin und her. Wir haben genug davon. Die Russen, der Iran, Assad. Assad hat uns bombardiert. Unsere Häuser liegen in Schutt. Wo sollen wir hin?"

Er zeigt ein Foto von seiner Tochter Roweida, die er in Syrien zurückgelassen hat. "Wenn wir telefonieren, sagt sie mir, ich soll sie holen."

So wie Riad sind im Grenzland jetzt Tausende, die weiter in westliche EU-Länder wollen.

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